Volle Lotte! Denn du bist mein Verein.

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Sportfreunden fehlt bei knapper Niederlage in Duisburg der „finale Ball“

Nein, die Sportfreunde Lotte haben vor großer Kulisse bei Tabellenführer MSV Duisburg trotz erneuter 0:1 (0:1)-Niederlage keineswegs enttäuscht. Gegen den aufstiegsambitionierten Traditionsverein aus Meiderich brauchte die Mannschaft von Fabian Lübbers einige Minuten, um sich vor wahrlich nicht alltäglichen 17.929 Zuschauern zu akklimatisieren. Unsere Blau-Weißen (die heute in der Gemeindefarbe Rot aufliefen) überstanden eine schwungvolle Drangphase der Gastgeber, gerieten durch individuellen Fehler unweit des Pausenpfiffs aber dennoch in Rückstand.

Ebenso im zweiten Spielabschnitt kamen die „Zebras“ gleich mit viel Dampf aus der Kabine. Nach rund einer Stunde hatte Lotte schließlich deutlich mehr vom Spiel, während der MSV zunehmend das Ergebnis absicherte sowie auf geeignete Umschaltmomente spekulierte. Die Sportfreunde verkauften sich spätestens ab diesem Zeitpunkt wirklich ordentlich an der Wedau, konnten den bekanntlich kompakten Duisburger Defensivverbund allerdings zu selten entscheidend in Gefahr bringen.

Spitzenreiter legt gleich mit viel Tempo los

Unsere Sportfreunde begannen das besondere Spiel in der Schauinsland-Reisen-Arena mit vier Startelf-Änderungen. Nico Lübke, Denis Milic, Philip Fontein sowie Kevin Holzweiler liefen zunächst anstelle von Johannes Sabah, Leonel Brodersen, Buri Nyuydine und Leon Demaj auf. Dass unsere Blau-Weißen eine gewisse Zeit benötigen würden mit der ungewohnt hohen Zuschaueranzahl zurecht zu kommen, war auch SFL-Trainer Lübbers bewusst. Lautstark angetrieben von den eigenen Fans, zeigte sich die Truppe von Dietmar Hirsch erstmals nach sieben Minuten gefährlich über links vor dem Lotter Gehäuse. Steffen Meuer suchte Jan-Simon Symalla im Zentrum, aber Keeper Laurenz Beckemeyer begrub die Kugel sicher unter sich (7.).

Kurz darauf konnte der Spitzenreiter der Regionalliga West zum ersten Mal am heutigen Tag jubeln. Allerdings nur für wenige Sekunden. Linksaußen Patrick Sussek marschierte selbstbewusst bis vor die Strafraumgrenze, Beckemeyer ließ den folgenden Abschluss lediglich abklatschen, Nutznießer Malek Fakhro traf jedoch aus Abseitsposition (9.). Der libanesische Nationalspieler Fakhro sollte bereits zwei Minuten später seine nächste Chance bekommen, traf das Leder allerdings nicht optimal (11.). Die Sportfreunde konnten bis dato noch keine offensiven Akzente setzen und waren erstmal um Kontrolle bemüht. Eine starke Parade Laurenz Beckemeyers verhinderte außerdem die nächste dicke Gelegenheit zur MSV-Führung, nachdem dieser den sehenswerten Freistoß von Kapitän Alexander Hahn aus dem Eck kratzte (17.).

SFL akklimatisieren sich zunehmend – MSV bestraft Unaufmerksamkeit

Doch fortan bekamen die in besonderem Rot-Blau spielenden Gäste mehr Zutrauen zur Partie und waren Mitte des ersten Durchgangs dann auch endgültig angekommen in der 31.500 Zuschauer fassenden Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena. Und ausgerechnet in jener Phase, als das enorme Tempo der „Zebras“ etwas nachzulassen schien, leistete sich Lotte einen verhängnisvollen individuellen Fehler: Malek Fakhro luchste Jeff Amoah Mensah das Spielgerät nahe der Grundlinie ab. Beckemeyer riskierte zwar alles, doch der Ball kam trotzdem zu Jan-Simon Symalla, der wuchtig genau unter die Latte traf – 1:0 Duisburg (41.). Etwas ärgern durfte sich Lotte ebenso kurz vor dem Pausenpfiff: Fatlum Elezi brachte einen Freistoß von links hoch in die Mitte, aber MSV-Schlussmann Max Braune parierte den etwas zu zentralen Kopfball Marc Heiders (45.).

Die Führung der Meidericher ging aufgrund des eigenen schwungvollen Auftritts natürlich in Ordnung. Trotzdem dürften sich unsere Sportfreunde ob der kleinen Unkonzentriertheit beim Gegentreffer wohl durchaus geärgert haben. Halbzeit Nummer zwei begann ähnlich zielstrebig seitens des MSV: diesmal verlor Elezi am SFL-Strafraum den Ball und Jakob Bookjans prüfte Beckemeyer nur Sekunden nach seiner Einwechslung (46.). Dann mal ein aussichtsreicher Spielzug der SFL: über Krasniqi und Thier kam der Ball zu Elezi, der per Hacke wiederum ansehnlich auf Krasniqi weiterleitete, dessen Versuch jedoch geblockt wurde (49.).

Elezi’s feines Solo wird nicht belohnt – „Zebras“ bleiben defensiv stabil

Die Hausherren verpassten in der Folge gleich doppelt den zweiten Treffer: Sussek drang von links in den Sechzehner ein und scheiterte ebenfalls am hellwachen SFL-Torhüter (52.). Gleichermaßen Mittelstürmer Fakhro: Bookjans brach über links durch, bediente den Angreifer, der das Leder allerdings unmittelbar vor dem Tor nicht perfekt verarbeiten konnte (55.). Lotte überstand auch diese Drangperiode. Danach war die Lübbers-Elf dem Ausgleich tatsächlich so nah wie noch nie! Elezi setzte nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte zu einem klasse Solo bis tief in die gegnerische Hälfte an, bediente dann im Zentrum Philip Fontein. Doch statt den völlig blank stehenden Nico Lübke auf links zu sehen, schloss Fontein selbst unter Bedrängnis ab. So konnte Duisburg jene erstklassige Gelegenheit auf das 1:1 entschärfen (61.).

Nun zog sich der MSV tendenziell mehr zurück und ließ die Sportfreunde kommen. Gegen die beste Defensive der Liga sollte schlussendlich stets der „finale Ball“ im vorderen Drittel fehlen, um doch noch für einen Punktgewinn an der Wedau zu sorgen. Duisburg brachte mit Jesse Tugbenyo zudem noch einen Ex-SFL-Akteur auf den Rasen. Tugbenyo fand sich außergewöhnlich schnell zurecht und sorgte dann auch für die “Zebras” nochmals für etwas mehr Gefahr. Es blieb beim 1:0. Die Sportfreunde Lotte verlieren zum dritten Mal im Monat November mit 0:1, können die gut gefüllte Duisburger Arena aber erhobenen Hauptes verlassen. Mit ein wenig mehr Zielstrebigkeit wäre ein Punkt im zweiten Spielabschnitt durchaus im Rahmen des Möglichen gewesen.

Statistiken zur Begegnung

MSV Duisburg: Braune – Coskun, Fleckstein, Hahn, Bitter (79. Montag) – Egerer, Müller – Sussek (84. Tugbenyo), Meuer (46. Bookjans), Symalla (90. Göckan) – Fakhro (84. Hartwig)

Sportfreunde Lotte: Beckemeyer – Lübke, Thaqi, Mensah, Milic (59. Brodersen) – Elezi, Krasniqi (77. Determann) – Thier (77. Schaub), Fontein (59. Demaj), Holzweiler (65. Nyuydine) – Heider

 

Tore: 1:0 Symalla (41.)

Schiedsrichter: Tarik Damar (Hürth)

Zuschauer: 17.929

Nächstes Spiel: Am heimischen Lotter Kreuz (7. Dezember, 14 Uhr) gegen den KFC Uerdingen.

 

(Bericht: Tobias Wehrmeier I Foto: Sarah Wick)