Die beeindruckende Erfolgsserie unserer Blau-Weißen ist am Sonntagnachmittag vor 773 Zuschauern im Siegener Leimbachstadion gerissen. Das hart umkämpfte „Sportfreunde-Duell“ konnten die Hausherren am Ende mit 2:0 (0:0) für sich entscheiden. Nachdem sich Lotte über weite Strecken alles andere als leicht mit dem bissigen Namensvetter tat, brachte schließlich ein Elfmeter das Nehrbauer-Team im zweiten Spielabschnitt auf die Siegerstraße. Ein unglückliches Eigentor setzte den Schlusspunkt. An der Tabellenspitze bildet sich (vorerst) ein spannender Dreikampf.

Sportfreunde wollen Sportfreunde ärgern

Ein echter „Fight“ sollte Lotte im beschaulichen Siegerland bevorstehen. Nachdem zuletzt der vollzogene Trainerwechsel des Heimteams erste Früchte trug (Thorsten Nehrbauer löste Patrick Helmes als SFS-Coach ab), wollte der Tabellen-13. vor eigenem Publikum auch gegen die mit sieben Serien-Erfolgen im Rücken gastierenden Sportfreunde etwas mitnehmen. So bekam Lotte umgehend ordentlich zu tun mit dem beherzt in die Begegnung startenden Gastgeber. Die anfängliche Druckphase überstand die Lübbers-Elf, Niklas Determanns Versuch war nach etwa einer Viertelstunde das erste kleine Lotter Ausrufezeichen (16.).

Immer wieder spielte Siegen unbeeindruckt nach vorn, den finalen Abschluss konnten unsere SFL bis dato allerdings noch verhindern. Dennoch: Ein einfacher Nachmittag würde es bei diesem motivierten Gegner wahrlich nicht werden. So richtig gefordert wurde Sportfreunde-Schlussmann Michael Luyambula dann in der 30. Spielminute: Und wie! SFS-Linksverteidiger Arthur Tomas setzte sich gekonnt durch, aber der Keeper brillierte mit überragender Rettungstat!

Siegen blieb das aktivere Team. Malik Hodrojs Schuss rauschte nur ein Stück rechts am Tor vorbei (38.). Ebenso im weiteren Verlauf blieb die Nehrbauer-Elf bis zum Pausenpfiff stets gefährlich. Lotte gelang es zumindest, das 0:0 mit in die Kabine zu nehmen.

Heider hat’s auf dem Fuß – Siegen jubelt „vom Punkt“

Ähnlich entschlossen kamen die „anderen Sportfreunde“ auch aus der Halbzeit. Der Kopfball vom blank stehenden Angreifer Jacob Pistor besorgte ebenfalls nicht den mittlerweile wohl durchaus verdienten Führungstreffer der Heimmannschaft (48.). Ähnlich wie drei Minuten später, als Luyambula gegen Leon Pursian noch abwehren konnte (51.).

Das ganz große Ding, vielleicht doch noch in Richtung eines achten Folgesieges zu schielen, offenbarte sich im Gegenzug Marc Heider. In Szene gesetzt von Determann, verfehlte der Torjäger das Siegener Gehäuse denkbar knapp (52.). Dass zu diesem Zeitpunkt noch immer kein Treffer fiel, grenzte an ein halbes Wunder. Pistor vergab auch die nächste dicke SFS-Gelegenheit (59.).

Für viele der Lotter Verantwortlichen schien die folgende Szene nicht so eindeutig, wie für Schiedsrichter Patrick Haustein, der zum großen Leidwesen unserer Sportfreunde auf Strafstoß für Siegen entschied. Mats Scheld verwandelte sicher im linken Eck – 1:0 (63.). Unglücklich aus Lotter Sicht, aber natürlich nicht unverdient.

SFL drängen und haben am Ende Pech

Doch noch gab es keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Zu oft hatte Lotte bereits Rückstände gedreht, wenn auch lediglich im eigenen Stadion. Fortan sollten unsere Blau-Weißen trotzdem deutlich mehr vom Spiel haben. Am heutigen Tag schien die so erfolgreiche Offensivabteilung aber nicht gänzlich auf Hochtouren zu kommen…

Während sich die Siegerländer zuvor in nahezu jeden Versuch warfen, scheiterte Determann auf Zuspiel des eingewechselten Yassin Ibrahim aus kurzer Entfernung an Torhüter Julian Bibleka (81). Die Lübbers-Elf tat alles, um zumindest einen Zähler mit nach Hause zu nehmen. Und ebenso dieses Mal setzte ein angedachter Joker den Schlusspunkt… allerdings traf Sergio Gucciardo nach missglückter Rückgabe ins eigene Tor zum 2:0-Endstand (90.+5).

Fazit

Ein brisantes „Sportfreunde-Duell“ ! Erstmals nach sieben erfolgreichen Spielen zuvor, ging Lotte einmal wieder ohne Punkte vom Feld. Gegen den selbstbewussten Namensvetter, der mit dieser Einstellung sicherlich keineswegs in den unteren Tabellenkeller gehört, kann so eine Serie auswärts dann durchaus auch mal reißen. So gab sich ebenso Fabian Lübbers gleich nach Abpfiff angriffslustig, um direkt „eine neue Serie zu starten“. An der Spitze scheint sich nun hingegen zunächst so etwas wie ein Dreikampf anzubahnen, da erneut Schermbeck sowie der ASC Dortmund ihre Spiele drehten und zu Lotte aufschließen konnten. Eine weitere Erfolgsserie dürfte den SFL in den kommenden Wochen somit wohl gut zu Gesicht stehen…

Als nächstes sind unsere Blau-Weißen bereits am Freitagabend (3. November, 19:30 Uhr) zuhause gegen die TSG Sprockhövel gefordert.

(Bericht: Tobias Wehrmeier I Foto: Marco Bader)