Große Party vor 1714 Zuschauern am Lotter Kreuz! Mit einem 4:0 (1:0) über den TuS Ennepetal haben unsere Sportfreunde ihr Ziel erreicht und sind Meister der Oberliga Westfalen geworden. Dadurch ziehen die Jungs von Trainer Fabian Lübbers nun folgerichtig in den lukrativen DFB-Pokal ein, mit dem unsere Blau-Weißen bekanntlich schon viele fantastische Erfahrungen gemacht haben.
Marc Heider brachte Lotte im ersten Durchgang gegen einen Gegner in Führung, der zu jeder Zeit mutig auftrat und keinesfalls lediglich „Feier-Begleiter“ sein wollte. Im zweiten Durchgang legten Jeff Mensah, Tolga Özdemir sowie – unter großem Jubelsturm – sogar Addy Menga in seinem letzten Spiel noch nach.
Ins abschließende Duell einer aufregenden Oberliga-Spielzeit schickte Fabian Lübbers nahezu die selbe Elf, welche zuletzt 2:1 beim SV Schermbeck gewann. Niklas Determann lief anstelle von Berkan Ersoy auf. Tolga Özdemir wurde durch Max Ritter ersetzt, der seine Rotsperre abgesessen hatte und zu seinem persönlichen Abschied aus Lotte nochmals von Beginn an ran durfte.
Im kleinen Fernduell mit Türkspor Dortmund (ebenfalls vorzeitig in die Regionalliga West aufgestiegen) um den Titel, wollte die TuS Ennepetal keineswegs nur Lottes Meisterparty begleiten, sondern legte sich vom Anpfiff weg mächtig ins Zeug. 0:5 sollte etwa das Eckenverhältnis nach rund zehn Minuten aus SFL-Sicht lauten. Ein erster Nyuydine-Abschluss war für TuS-Keeper Florian Schneider kein Problem (7.). Trotzdem blieb das Geschehen zunächst völlig offen – Ennepetal gleichzeitig immer wieder gefährlich.
Doch dann kam Lotte zu seinen ersten höherwertigen Gelegenheiten: Fatlum Elezi löste sich im Sechzehner klasse, schoss aber knapp am langen Pfosten vorbei (17.). Marc Heider traf das Außennetz (18.). Der Premieren-Eckball unserer Blau-Weißen führte kurz darauf gleich zum Erfolg. Elezi schlug das Leder von links hinein, Heider stieg im Zentrum am höchsten und köpfte wuchtig ein – 1:0 (23.). Längst waren die Sportfreunde voll in der Begegnung angekommen, welche allerdings den schnellen zweiten Treffer etwas unglücklich liegen ließen: Determann glänzte per wunderschönem Zuspiel in Richtung Marc Heider. Der Angreifer tanzte Keeper Schneider erfolgreich aus, schob das Spielgerät aber nur an den Pfosten… (32.).
Postwendend hätte sich dies beinahe gerächt. TuS-Akteur Ben Binyamin konnte im Strafraum der SFL gefährlich zum Abschluss kommen und zielte nur haarscharf links vorbei (34.). Wiederum verpasste Heider gegenüber knapp ein aussichtsreiches Nyuydine-Zuspiel (37.) und Elezi köpfte unmittelbar vor dem Seitenwechsel am Tor vorbei (45.). Insgesamt ging Lottes Pausenführung in Ordnung. Nach euphorischem Start des Tabellenzwölften erarbeitete sich die Lübbers-Elf nach und nach ein klares Übergewicht. Entschieden war die Meisterschaft zu jenem Zeitpunkt aber noch nicht, schien Ennepetal stets für eine mögliche Überraschung gut zu sein.
Auch Durchgang zwei brachte noch keine frühe Entscheidung. Im Parallelspiel machte außerdem Türkspor Dortmund mittlerweile seine Hausaufgaben, die schlussendlich 3:0 bei der SpVgg Erkenschwick siegten. Am Lotter Kreuz setzte sich Marc Heider im Sechzehner durch, fand den Kopf von Buri Nyuydine, der Torwart Florian Schneider zu unplatziert genau in die Arme köpfte (48.). Wirklich anbrennen ließ Lotte hingegen kaum etwas. Die Blau-Weißen belagerten fortan regelrecht den Ennepetaler Sechzehnmeterraum, welche ihrerseits leidenschaftlich mit Mann und Maus versuchten dagegenzuhalten. Nyuydine scheiterte im Anschluss an einen Elezi-Pass erneut unglücklich an Schneider (58.).
Wenn unsere Blau-Weißen dem Gast mal unfreiwillig etwas anboten, dann blieb dieser nicht eiskalt genug. So verzog zuvor Binyamin deutlich (50.), während Christoph van der Heusen einen leichten individuellen Lotter Fehler ebenfalls nicht bestrafen konnte (63.). Die Sportfreunde machten zu einem klaren Großteil das Spiel, doch das Ergebnis blieb vorerst weiter eng. Wieder einmal ließ Lotte eine dicke Gelegenheit zur Entscheidung aus: Elezi trieb den Ball durch die Mitte, legte raus auf Heider, welcher statt selbst abzuschließen nochmals quer spielte. Der frisch eingewechselte Tolga Özdemir kam nicht richtig zum Abschluss (64.).
Es brauchte also vielleicht so etwas wie einen „Zufallsmoment“ – und genau diesen gab es in der 67. Spielminute: Jeff Mensah probierte es einfach mal aus dem Hintergrund, Schneider konnte nicht schnell genug reagieren, sodass das Spielgerät – etwas überraschend – zentral im TuS-Gehäuse einschlug. Der bis dahin durchweg hellwache Keeper Florian Schneider unterschätzte den Mensah-Abschluss vermutlich ein wenig – 2:0 für Lotte (67.). 1714 Zuschauer (Saisonrekord) konnten jetzt langsam alle Feierlichkeiten vorbereiten. Özdemir stellte im Anschluss an einen hervorragenden Pass von Berkan Ersoy später sogar noch auf 3:0 (81.). Artistisch traf außerdem Elezi wenige Minuten danach nur das obere Torgestänge (85.).
Dann wurde es laut. Ganz laut. Der 40-jährige Stürmer Addy Menga bekam anlässlich seines allerletzten Spiels noch fünf Minuten Einsatzzeit spendiert – Und ob man es glaubt oder nicht, aber jeder Fußball-Romantiker darf sich jetzt gerne denken, wer für den 4:0-Endstand am heutigen Tag verantwortlich war. Buri Nyuydine brachte das Spielgerät von links ins Zentrum, wo Addy Menga den Ball per Hacke und mit leichter Hilfe des Pfostens über die Linie bugsierte. Ein Abschied vom grünen Rasen wie gemalt also (89.).
Genialer hätte diese erfolgreiche Oberliga-Saison wohl kaum enden können. Addy Waku Menga schießt in seinem allerletzten Spiel kurz nach seiner Einwechslung auch das 93. und damit letzte SFL-Tor in dieser Spielzeit. Damit krönen sich unsere Blau-Weißen nicht zur zum Meister der Oberliga Westfalen 2023/2024, sondern ziehen ebenso in die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals ein. Dort wird Lotte ab Samstag (1. Juni, 18 Uhr) im Rahmen der ARD Sportschau definitiv ein Erst- oder Zweitligist zugelost. Die Bühne für jegliche Feierlichkeiten war eröffnet!
Sportfreunde Lotte: Beckemeyer – Lübke, Sabah, Mensah – Brodersen (60. Özdemir), Fontein (82. Dogan), Elezi (88. Marzullo), Determann (58. Ersoy), Ritter, Nyuydine – Heider (85. Menga)
TuS Ennepetal: Schneider (83. Foltyn) – Frölich, Polk, Yasar – Wieczorek (60. Zippel), Meckel (73. Lahchaychi), van der Heusen, El Youbari, Binyamin, Müller – Hupka
Tore: 1:0 Heider (23.), 2:0 Mensah (67.), 3:0 Özdemir (81.), 4:0 Menga (89.)
Schiedsrichter: Tim Zahnhausen (Herne)
Zuschauer: 1714
(Bericht: Tobias Wehrmeier I Foto: Marina Schwarz)
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