Volle Lotte! Denn du bist mein Verein.

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„Nullnummer“ bei Victoria Clarholz – SFL nicht effizient genug

Die Sportfreunde Lotte haben ihren starken Saisonauftakt am zweiten Spieltag nicht ganz veredeln können. Das torlose 0:0 bei Victoria Clarholz wurde vor 280 Zuschauern durch eine erwartet engagierte Arbeit gegen den Ball seitens der Gastgeber, vielen Unterbrechungen sowie Glücklosigkeit im eigenen Abschluss geprägt.  Am Ende lesen sich vier Zähler aus zwei Begegnungen wohl wahrlich nicht schlecht, doch wäre mit der von Trainer Fabian Lübbers geforderten Effizienz final möglicherweise mehr drin gewesen.

Sportfreunde treffen auf hartnäckigen Gegner

Der erste Spielabschnitt offenbarte genau das, was der SFL-Coach vor dem Anpfiff angekündigt hatte. Eine unangenehm zu bespielende Heimmannschaft. So hatte die Victoria aus Clarholz in den anfänglichen Minuten sogar tendenziell etwas mehr vom Spiel, Lotte kam aber nach und nach immer besser hinein. Die Sportfreunde gewannen zunehmend an Ballbesitz, versuchten allerdings zunächst lange vergeblich, den Hausherr vor ganz große Probleme zu stellen. Ein klassisches Geduldsspiel sollte sich anbahnen.

Es dauerte bis kurz vor dem Pausentee, ehe es erstmals so richtig gefährlich wurde. Das jedoch dann gleich mehrfach: Marc Heider legte das Spielgerät im Sechzehner klug auf Leonel Brodersen ab, dessen Versuch ein Stück über das Tor des Ex-SFL-Keepers Luis Hillemeier flog (41.). Auch Fatlum Elezi hätte sein durchaus vielversprechendes Zusammenspiel mit Yassin Ibrahim zur Führung nutzen können. Elezis Abschluss stellte kein Problem für Hillemeier dar (43.). Wieder lediglich Sekunden später waren die Blau-Weißen gar im Alu-Pech! Irgendwie rutschte das Leder von links zu Brodersen durch, der mit vollem Risiko an der Querlatte scheiterte (44.). Lange tat sich Lotte schwer, das am Ende dennoch eine verdiente Führung vor dem Seitenwechsel verpasste.

Marzullo fehlt im entscheidenden Moment das Glück

Die Lübbers-Elf kam mit neuem Mut aus der Kabine. Brodersen flankte von rechts rein, wo Heider den Ball aber nicht entscheidend per Kopf auf das Tor bringen konnte (47.). Fein anzusehen war ebenso der Heber Burinyuy Nyuydines in Richtung Gianluca Marzullo, wo im Zentrum nur noch der richtige Adressat fehlte (58.). Binnen weniger Momente hätte der Deutsch-Italiener selbst für den erlösenden Führungstreffer sorgen können: Zunächst verfehlte Marzullo per Freistoß das Gehäuse wahrlich knapp (61.), vergab anschließend auch auf Nyuydine-Zuspiel haarscharf. Sein Schuss rauschte nur um Zentimeter am langen Pfosten vorbei (62.).

Doch in etwa jener Phase, als die Gäste immer zwingender wurden, sorgten zahlreiche Unterbrechungen für kaum noch echten Spielfluss. Schiedsrichter Thorsten Milde befand sich fortan immer wieder im engen Wortaustausch mit der Trainerbank oder den Akteuren auf dem Rasen. Daran änderte auch das erfreuliche Debüt von Neuzugang Philip Fontein zumindest zunächst nicht allzu viel. Trauerten unsere Sportfreunde im weiteren Verlauf noch der ein oder anderen Gelegenheit hinterher, wäre es sechs Minuten vor regulärem Ende beinahe richtig bitter geworden: Als letzter Mann versprang Innenverteidiger Johannes Sabah der Ball, Victoria-Angreifer Nick Flock steuerte zielgerichtet auf Torhüter Laurenz Beckemeyer zu, konnte den individuellen Fehler aber glücklicherweise aus SFL-Sicht nicht bestrafen (83.).

Ex-SFL Keeper rettet Clarholz – „Lucky Punch“ bleibt aus

Bis zum Ende der etwa fünfminütigen Nachspielzeit, welche für den ein oder anderen SFL-Anhänger wohl trotzdem noch etwas zu knapp ausgefallen sein dürfte, probierte Lotte alles und hatte sogar noch die erstklassige Gelegenheit auf den „Lucky Punch“: Eine spektakuläre Heldentat von Luis Hillemeier sollte seinem ehemaligen Verein aber endgültig den blitzsauberen Saisonstart vermasseln. So verpasste Buri Nyuydine das späte 1:0 (88.). Die Sportfreunde Lotte konnten damit in einer zum Schluss zerfahrenen Partie ihren überzeugenden Saisonstart nicht bestmöglich krönen und gehen mit vier Punkten aus zwei Spielen am kommenden Freitag (25.08., 19:30 Uhr) ins Derby gegen den FC Eintracht Rheine.

 

(Text: Tobias Wehrmeier I Foto: Rolf Grundke)