Volle Lotte! Denn du bist mein Verein.

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Nächster Heimdreier! - Lübbers wechselt den Sieg ein

Wer sich von den 643 Zuschauern im Stadion am Lotter Kreuz noch an das vorherige Heimspiel gegen den 1. FC Gievenbeck zurückerinnern kann, dem werden am heutigen Tag so einige Parallelen aufgefallen sein. Auch die SpVgg Vreden kämpften die Sportfreunde Lotte am Ende mit 3:2 (1:2) nieder. Nicht nur gingen körperbetonte sowie über weite Strecken sehr clevere Gäste ebenso an diesem Abend zweimal im ersten Spielabschnitt in Führung – Ebenfalls gelang es der Lübbers-Elf erneut, nach dem Seitenwechsel das Geschehen zu den eigenen Gunsten zu drehen. Besonders der SFL-Trainer bewies dabei mehrfach ein goldenes Händchen…

Bestens organisierter Gegner macht es Gastgebern schwer

Bereits vor der Partie hatte das Team von Trainer Engin Yavuzaslan angekündigt, ganz entspannt ins Tecklenburger Land zu reisen. Dass die Truppe aus dem Kreis Borken sich etwas am Samstagabend ausrechnete, machte diese recht schnell deutlich. Mit der robusten, erstaunlich stabilen, wie gleichermaßen selbstbewussten Vorstellung der SpVgg Vreden hatte Lotte vom Anpfiff weg so seine Probleme. Gefährlich wurde es erstmals nach einem Freistoß: Fatlum Elezis Ball wurde lang und länger, streifte schließlich sogar noch den Querbalken (10.). Ansonsten suchten die SFL meist vergeblich eine passende Lücke und tauchten zunächst nur über Standards vor dem Tor von Keeper Tom Breuers auf.

Wie schon beim Heimauftritt vor zwei Wochen, als der 1. FC Gievenbeck am Lotter Kreuz zu Gast war, brachte eine Aktion unsere Blau-Weißen plötzlich in Rückstand. Mit einem gefühlvollen hohen Ball wurde Nicolas Ostenkötter auf die einsame Reise geschickt. Der Angreifer behielt vor Michael Luyambula aus siebzehn Metern die Nerven und traf eiskalt ins rechte untere Eck – 0:1 (18.). Den ohnehin schon diszipliniert auftretenden Jungs von der niederländischen Grenze passte der etwas überraschende Führungstreffer natürlich prima ins Konzept.

SFL erleben unfreiwilliges „Déjà-vu“!

Die Lübbers-Elf versuchte nach Kräften zu antworten, doch Vreden schien in gleich mehreren Belangen einen echten Sahnetag zu erwischen. Den strammen Heider-Abschluss wehrte Tom Breuers erfolgreich ab (24.), auf der anderen Seite vergab der klug freigespielte Luis Frieling knapp den zweiten Treffer (26.). Da es aus dem Spiel heraus bislang nicht klappte, kam der folgende verhängte Handelfmeter den Sportfreunden gerade recht. Elezi verwandelte vom Punkt bombensicher zum 1:1-Ausgleich (30.).

Der identische Verlauf, wie es ihn bereits zuletzt gegen Gievenbeck gegeben hatte, hätte möglicherweise jegliche Sinne der Lübbers-Elf noch etwas stärker schärfen können. Allerdings war nur drei Zeigerumdrehungen später das „Déjà-vu“ endgültig perfekt. Dennis Wüpping gab seinen Freistoß ins Zentrum, Heider köpfte das Spielgerät aus der gefährlichen Zone, bevor Frieling das Leder mit vollem Risiko sehenswert in den Maschen versenkte. Wieder schluckte Lotte postwendend das 1:2 (34.). Abgesehen von einem abgefälschten Baya-Versuch (45.) blieb es bis zum Pausenpfiff auch dabei. Vreden legte einen weitgehend konzentrierten Auftritt hin und belohnte sich dafür zunächst einmal.

Alle fünf Wechsel zahlen sich aus

Fabian Lübbers reagierte, brachte für den zweiten Durchgang sofort Max Ritter ins Spiel. Yassin Ibrahim musste weichen. Trug das Früchte? Eindeutig ja. Doch zwar belebebte jene Ritter-Einwechslung die rechte Seite, dennoch blieb das Vorhaben den vierten Heimerfolg einzufahren weiter ein anspruchsvolles. Immer und immer wieder bekam die SpVgg das entscheidende Bein dazwischen, ließ unsere Blau-Weißen nicht konsequent abschließen. Die SFL hatten sogar ein wenig Glück, dass Wüpping den „Rebound“ eines weiteren Freistoßes nicht zum 1:3 nutzen konnte (63.). Wiederum kein Glück hatte auf der anderen Seite Gianluca Marzullo, dessen Geschoss schlichtweg nicht platziert genug war (68.).

Die Zuschauer konnten ihrer Mannschaft das Bemühen in dieser Phase nicht absprechen und glaubten noch an die berühmte Wende – Und dann hatte Fabian Lübbers eine Idee, brachte mit Niklas Determann sowie Tolga Özdemir neues Offensivpersonal aufs Feld… Buri Nyuydine hob den Ball nach vorne in Richtung Marzullo, welcher seinerseits zu Determann durchsteckte. Zunächst klärte ein Vredener Verteidiger auf der Torlinie, bevor Lottes Nummer 6 schließlich einnetzte – 2:2 (76.)! Das eingewechselte Quintett, zu dem übrigens auch Verteidiger Jeff Amoah Mensah gehörte, machte weiter mächtig Alarm. Özdemir probierte es, zirkelte die Kugel aber knapp rechts am Breuers-Gehäuse vorbei (78.).

Wieder 3:2! „Déjà-vu“ wird erfolgreich abgerundet

Fünf Minuten später wurde es dann so richtig laut: Mensah spielte einen hohen Ball auf den vorne wartenden Marc Heider, der den genau richtigen Blick für den in der Mitte postierten Özdemir hatte. Den feinen „Chip“ Heiders beförderte Özdemir unter großem Jubel per Volley ins rechte Eck zum ganz wichtigen 3:2-Führungstreffer (82.)! Damit drehten die Sportfreunde – wie gegen Gievenbeck – die Partie und wollten jetzt alles in trockene Tücher bringen: Heider marschierte, legte ab, Vreden konnte gerade noch klären (87.). Marzullo setzte sich aussichtsreich in Szene, schloss wuchtig ab, zielte aber zu hoch (89.) und Nyuydine scheiterte am herausragenden Tom Breuers (90.+2).

Fazit

Eines lässt sich wohl definitiv festhalten: Die Sportfreunde Lotte lassen ihre Zuschauer in den eigenen Heimspielen stets voll auf ihre Kosten kommen! Gegen einen Widersacher, der am heutigen Tag mehr als nur Paroli bot, setzten sich unsere Blau-Weißen am Ende trotzdem mit großem Siegeswillen durch und grüßen weiterhin von der Tabellenspitze. Vor allem die eingewechselten Akteure hatten am Samstagabend einen großen Anteil daran, dass die „Weiße Weste“ in den Heimspielen (12 von 12 möglichen Punkten) weiter Bestand hat. In einer Woche (Samstag, 30.09. , 17 Uhr) tritt das Lübbers-Team beim ASC 09 Dortmund an.

 

(Bericht: Tobias Wehrmeier I Foto: Rolf Grundke)