Die Ernüchterung, nachdem Schiedsrichter Timo Gansloweit das Nachholspiel des 24. Spieltages abpfiff, war groß – sowohl auf dem Rasen als auch auf den Rängen. Die Sportfreunde Lotte haben die stark von Bedeutung geprägte Begegnung gegen den SV Lippstadt 08 mit 0:2 (0:1) verloren. Dabei tat sich das Steinmann-Team über weite Strecken erneut schwer, zu klarsten Torgelegenheiten zu kommen. Zudem wurde den Gastgebern unmittelbar vor dem Rückstand ein ansehnlich herausgespielter Treffer aufgrund vorliegender Abseitsstellung aberkannt.
Gleich zu Beginn entwickelte sich das erwartet schwere Spiel zweier Teams, die um den Ligaverbleib kämpfen. Zwar war Lotte sofort durchaus präsent in den Zweikämpfen, doch war ein Durchkommen gegen gut gestaffelte Gäste auf tiefem Geläuf vorerst nur schwer möglich. Anfänglich kleine Gefahren vor dem Tor gehörten dem SVL über Angreifer Marvin Mika, welcher im Duell mit Peitzmeier aber zweifach den Kürzeren zog (7./11.).
Die SFL verbuchten mit einem von Erhan Yilmaz getretenen Freistoß den ihrerseits ersten Torabschluss. Dieser verfehlte sein Ziel jedoch deutlich (21.). Bemühungen waren auf Seiten der Blau-Weißen deutlich zu spüren, doch für einen finalen Ball in die Spitze reichte es über eine halbe Stunde lang nicht. Jenes Spielgeschehen fand zumeist zwischen beiden Strafräumen statt.
Dennoch bekamen in der Folge beide Kontrahenten ihre Möglichkeiten zur Führung: zunächst legte Maximilian Franke einen aussichtsreichen Versuch zentral vor dem Strafraum nicht weit am Tor vorbei (36.), bevor Ex-Lotter Tim Möller auf der Gegenseite aus ähnlicher Position noch etwas knapper scheiterte (38.).
Kurz darauf kombinierten sich die Sportfreunde wirklich einmal ansehnlich nach vorne. Mit klugem Zuspiel wurde auf links Cedric Euschen in Szene gesetzt, welcher das Leder überlegt im langen Eck versenkte. Das Schiedsrichtergespann erkannte jedoch eine vermeintliche Abseitsposition (39.). Erst kurz zuvor hoffte Lotte zudem vergeblich auf einen möglichen Foulelfmeter.
Es sollte noch dicker vor der Pause kommen: die SFL-Defensvie bekam einen Eckball nicht entscheidend geklärt, sodass Lippstadts Innenverteidiger Fabian Lübbers aus dem Gewühl heraus zur inzwischen leicht überraschenden Gästeführung traf – 0:1 (42.). Lottes letzter Angriffsversuch im ersten Durchgang über Hakim Traoré stellte SVL-Schlussmann Christopher Balkenhoff vor keine größeren Probleme (45.).
Die Halbzeitansprache von Andy Steinmann hatte offenbar gewirkt. Mit einer deutlich verbesserten Körpersprache kamen seine Mannen aus der Kabine. So hätte auch das Steinmann-Team infolge eines Eckballs etwa 100 Sekunden nach Wiederbeginn beinahe den Ausgleich erzielt. Kapitän Timo Brauer zielte das Spielgerät zum Leidwesen der Hausherren aus Nahdistanz aber genau auf den hellwachen Balkenhoff (47.).
Die Blau-Weißen probierten nun sich in die Partie zurückzukämpfen – egal wie. Doch es blieb ein schwieriges Unterfangen an diesem Abend. Der direkt genommene Yilmaz-Abschluss strich ein gutes Stück vorbei (59.), ebenso wie der von Mika auf der anderen Seite (61.). Außerdem schlug Lotte kurz darauf nach einer Standardsituation nicht zu – Euschens Kopfball war zu unplatziert (70.).
Den Sportfreunden, die sich einen Heimsieg fest vorgenommen hatten, lief in jener insgesamt ereignisarmen Begegnung jetzt merklich die Zeit davon. Das dickste Ding hatte zehn Minuten vor dem regulären Ende Maximilian Franke, der unmittelbar vor dem Tor unglücklich vergab (80.). Gleiches galt allerdings auch für Lippstadts Dardan Karimani, dessen große Kopfballgelegenheit noch nicht für den „Knock-Out” sorgte (81.).
Kurz nach Anbruch der mehrminütigen Nachspielzeit bekam Lotte einen diagonalen Ball nicht entscheidend verteidigt. Der SVL spielte überlegt Paolo Maiella im Zentrum frei und der Abend war entschieden – 0:2 (90.).
Die Enttäuschung stand allen SFL-Beteiligten nach Abpfiff deutlich ins Gesicht geschrieben. Der Abstand auf das rettende Ufer vor der Abstiegszone ist damit weiter angewachsen. Eine nächste Gelegenheit auf Punkte gibt es bereits am Samstag (19. März, 14 Uhr) erneut vor eigenem Publikum gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach.
(Text: Tobias Wehrmeier I Foto: Rolf Grundke)
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