Volle Lotte! Denn du bist mein Verein.

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Bitteres 0:1 in Aachen - große Chance verpasst

Eine dicke Gelegenheit, im Kampf um den Klassenerhalt ein Zeichen zu setzen, haben die Sportfreunde Lotte beim 0:1 (0:0) auf dem Aachener Tivoli verpasst. Die Mannschaft von Andy Steinmann tat sich gegen leidenschaftlich aufspielende Hausherren über weite Strecken spürbar schwer und konnte den direkten Konkurrenten zu selten ernsthaft beeindrucken.

Während der Abstand auf die Nichtabstiegsränge weiter anwächst, bleibt das Debüt des Rückkehrers Tim Wendel-Eichholz auf der Trainerbank einer der wenigen Lichtblicke an einem gebrauchten Samstag.

Flotter Beginn auf dem Tivoli

Ohne übermäßig großes Abtasten kamen die in schwarz-gelb gekleideten Gastgeber von Beginn an etwas besser in das Duell hinein. Ein Kopfball von Innenverteidiger Alexander Heinze (2.) sowie Peitzmeiers wichtige Reaktion, nachdem Selim Gündüz aus Nahdistanz relativ unbedrängt an den Ball gelangte (4.), gehörten zu ersten kleinen Aufregern der Partie.

Doch auch unsere Sportfreunde fanden fortlaufend stückweise in die Begegnung hinein. Nach schönem Ballgewinn im Mittelfeld hatte Jaroslaw Lindner das Auge für den auf rechts startenden Aydinel, dessen Versuch dann aber nicht druckvoll genug war (7.). Der SFL-Auftritt konnte bis zu diesem Zeitpunkt den mitgereisten Fans durchaus Mut machen. Lotte überstand muntere erste Minuten und gewann anschließend einige wichtige Zweikämpfe, ohne sich dabei jedoch entscheidende Hochkaräter zu erspielen.

Alemannia zieht die Zügel gewaltig an

Im weiteren Verlauf gelang es den Kaiserstädtern allerdings merklich besser, die Kontrolle zu übernehmen. Mit lautstarker Unterstützung des eigenen Publikums kombinierte sich das Team von Trainer Fuat Kilic jetzt ein ums andere Mal in Richtung vordere Spitze.

Glück hatten die Sportfreunde, dass Außenbahnspieler Oluwabori Falaye eine Hereingabe in den Sechzehner nur an den Pfosten köpfte (18.) und kurz darauf per Direktabnahme das SFL-Gehäuse knapp verfehlte (26.). Ebenso verpassten Jannis Held (28.) sowie Marco Müller (30.) lediglich um wenige Zentimeter den Führungstreffer.

Die Alemannia schien das von enormer Bedeutung geprägte Spiel mehr und mehr an sich zu reißen, was es den Blau-Weißen erheblich erschwerte eigene Akzente zu setzen. Zur Pause blieb es beim 0:0.

Sportfreunde nach Seitenwechsel kalt erwischt

Auch der Auftakt in Durchgang Nummer zwei ging optisch klar an den Gastgeber vom Tivoli, bei dem nun Winter-Neuzugang Tim Korzuschek (zuletzt Doppeltorschütze in Mönchengladbach) zur Einwechslung bereit stand. Lotte brachte Erhan Yilmaz für Ka-ram Han.

Nach beginnenden Angriffsbemühungen belohnte sich die Alemannia dann schließlich: Jannis Held wurde auf dem rechten Flügel in Szene gesetzt, welcher den perfekten Blick für den im Zentrum wartenden Korzuschek hatte. Der neue Mann aus Saarbrücken blieb vor Peitzmeier eiskalt – 1:0 (49.).

Der Rückstand kurz nach Wiederbeginn fiel für die Steinmann-Truppe natürlich zu einem denkbar unglücklichen Zeitpunkt, ging jedoch aufgrund des deutlichen Chancenplusses der Aachener wohl in Ordnung. Viel passierte in der Folge nicht – das zu bohrende Brett für Lotte wurde immer dicker.

SFL entfachen zu wenig Gefahr…

Es hatte nicht den Anschein, als wäre der Tag aus Sicht der Steinmann-Truppe bereits gelaufen. Immer wieder ergaben sich den Sportfreunden aussichtsreiche Möglichkeiten im Spielaufbau, welche dann aber entweder nicht handlungssschnell genug oder zu fehlerbehaftet waren.

Ein Fernschuss Emre Aydinels war das einzig Nennenswerte an Offensivaktionen, die auf das SFL-Konto gingen. Doch auch dieser sollte Alemannia-Keeper Joshua Mroß nicht großartig beeindrucken (69.). Definitiv gefährlicher war dann schon der fulminante Lattenkracher von Aachens Linksverteidiger Lars Oeßwein (79.).

Am Ende wurde es noch einmal turbulent, wenngleich dies mit dem eigentlichen Spielgeschehen nichts mehr zu tun hatte: während einer Rudelbildung sah Luka Losic [als Ersatztorhüter der Gastgeber] die Rote Karte (90.+5)

Konkurrenz schläft nicht

Die Sportfreunde Lotte konnten schlussendlich zu wenige Situationen kreieren, um den nun acht Punkte entfernten Widersacher zu beeindrucken. Ebenso punktete der Bonner SC gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach, sodass auch dieser Konkurrent auf acht Punkte enteilt.

Weiter geht es bereits am Mittwoch (16. März, 19:30 Uhr) mit der Nachholpartie gegen den SV Lippstadt 08 im Stadion am Lotter Kreuz.

(Text: Tobias Wehrmeier I Foto: Alexander Frontzek)