Die Sportfreunde Lotte bleiben im Kampf um den Aufstieg weiter im Rennen. Das wichtige Heimspiel gegen den unangenehmen Widersacher aus dem sauerländischen Finnentrop-Bamenohl wurde am Ende zwar knapp, dennoch aber hochverdient mit 1:0 (1:0) gewonnen. Wie schon vor zwei Wochen im Aufeinandertreffen gegen den SV Schermbeck musste das Lübbers-Team bereits im ersten Spielabschnitt einen Platzverweis verkraften. Der SFL-Coach bezeichnete dies später folglich als „Dé·jà-vu“.
In den ersten Minuten konnte man sich durchaus ein Bild davon machen und sehen, warum die Gäste die dritterfolgreichste Offensive der Liga stellen. So stiftete das Team von Trainer Ralf Behle früh ein ums andere Mal Unruhe in und rund um den Lotter Strafraum. Trotzdem war es Nils da Costa Pereira auf der Gegenseite, welcher Gästekeeper Armend Shaqiri zu einer anfänglichen Abwehraktion zwang (3.).
Den SG-Schlussmann hin und wieder auf die Probe zu stellen schien bei tief stehender Sonne zumindest kein schlechter Plan zu sein. Auch Burinyuy Nyuydine fasste sich ein Herz und hielt einfach mal frech drauf. Shaqiri beförderte das Leder gerade noch so über die Querlatte (13.). Einen Determann-Versuch lenkte der 26-jährige später grandios um den Pfosten (24.).
Das Spiel der Blau-Weißen gewann an Intensität. Niklas Determann hatte kurz darauf den richtigen Dosenöffner parat: Gekonnt steckte der technisch versierte Mittelfeld-Akteur den Ball auf den vorne postierten Nyuydine durch. „Buri“ blieb alleine vor Shaqiri cool, bestätigte einmal mehr seine erfolgreiche Runde und vollendete in klassischer Torjäger-Manier – 1:0 für Lotte (30).!
Fortan wurde es vogelwild. Offenbar waren die Sauerländer nach dem Rückstand noch nicht gänzlich wieder auf Augenhöhe was die eigene Grundordnung anging und möglicherweise überraschte es SFL-Publikumsliebling Burinyuy Nyuydine selbst etwas, nur Sekunden später erneut allein vor Armend Shaqiri aufzutauchen. Diesmal blieb der aufmerksame Albanier Sieger. Leon Gino Schmidt wurde in der nächsten Szene im letzten Moment am ernsthaften Abschluss gehindert (31./32.).
Es blieb feurig. Zunächst forderte Lotte vehement einen Handelfmeter, bevor die Lübbers-Elf das Spielgerät schließlich zum potenziellen 2:0 im Tor unterbrachte. Schiedsrichterin Nadine Westerhoff entschied jedoch weder auf Handspiel, noch gab diese aufgrund Abseitsstellung den so beruhigenden zweiten Treffer.
Angelos Kerasidis war mit jener Entscheidung offensichtlich überhaupt nicht einverstanden und sah aufgrund bestimmter verbaler Äußerungen die Rote Karte (40.). Wie im letzten Heimspiel ging Lotte mit einem Mann weniger in Richtung Pausentee. Ein gefühlvoller Schuss des offensiven Mittelfeldspielers Rafael Camprobin Corchero stellte den Schlusspunkt von Halbzeit Eins dar (43.).
Der zweite Durchgang begann zunächst überschaubar, ohne große Highlights. Die Unterzahlsituation steckten die Mannen von Cheftrainer Fabian Lübbers allerdings ganz gut weg. Mehr oder weniger überraschend kam dann plötzlich Leon Gino Schmidt vorne an den Ball. Dieser bekam aber nicht genügend Druck hinter seinen Versuch (56.).
Auch der nächste Treffer nach eigentlich zuvor herrlich herausgespieltem Angriff zählte nicht. Diesmal befand sich Determann in der verbotenen Zone. Fatlum Elezi scheiterte an der vielbeinigen Finnentroper Defensive (73.). Lotte hielt das Geschehen zu diesem Zeitpunkt zwar gut vom eigenen Tor fern, doch war der knappe Vorsprung natürlich weiter kein Grund zur vorzeitigen Entspannung.
Tatsächlich sollten die letzten Minuten jegliche Nerven der SFL-Anhänger nochmals voll und ganz fordern. Finnentrop-Bamenohl ergab sich etwa zehn Minuten vor dem Abpfiff die „hundertprozentige“ Gelegenheit auf den Ausgleich. Der eingewechselte Tobias Kleppel wurde eigentlich ideal im Lotter Strafraum freigespielt und musste nur noch Keeper Luyambula überwinden. Der Torhüter aber hielt den wichtigen Sieg mittels beherzter Abwehr fest (81.). Kleppel vergab gar ein zweites Mal, verzog diesmal aus dem Gewühl allerdings deutlich (82.).
Und Lotte? Die Blau-Weißen schafften es gleich dreifach nicht, den Deckel draufzumachen: Schmidts Abschluss fehlte erneut die nötige Power (89.), Keissoglou scheiterte unmittelbar vor Shaqiri (90.) und Sergio Gucciardo drosch das Leder aus kurzer Entfernung in die 12. Etage (90.+3). Es reichte trotzdem. Zwar änderte sich an der Tabellensituation nicht all zu viel, doch bleiben die Sportfreunde im Kampf um den Aufstieg weiter im Rennen und treten nächsten Sonntag (7. Mai, 15 Uhr) im absoluten Topspiel beim FC Gütersloh an.
(Text: Tobias Wehrmeier I Foto: Rolf Grundke)
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