Die Sportfreunde Lotte haben das Premieren-Heimspiel nach langer Oberliga-Abstinenz mit 3:1 (1:1) für sich entschieden. Dabei zeigte die Elf von Fabian Lübbers gegen den TuS Ennepetal eine über weite Strecken ansprechende Leistung und kam mit viel Ballbesitz sowie zwei Jokertreffern zu einem insgesamt verdienten Erfolg. Ebenso wussten die Blau-Weißen eine späte Überzahlsituation bestens zu nutzen.
Unsere Blau-Weißen starteten mit dem erwartet hohen Anteil an Ballbesitz in die Begegnung. Bereits nach sechs gespielten Minuten hatte Fatlum Elezi den frühen Führungstreffer auf dem Fuß, wurde bei seiner Aktion jedoch entscheidend zu Fall gebracht, sodass Schiedsrichter Lars Bramkamp zügig entschlossen auf den Punkt zeigte.
Kapitän Simon Schubert nahm sich der Sache an, scheiterte allerdings am aufmerksamen TuS-Schlussmann Marvin Weusthoff (7.). Doch der Lotter Druck nahm zu. Immer wieder schaltete sich der Erfurter Neuzugang Elezi im Angriffszentrum gefährlich ein. Schließlich war es Niklas Determann, welcher ansehnlich per Hacke auf Angelos Kerasidis ablegte – der Grieche vollendete gekonnt zum 1:0 ins linke Toreck (16.).
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Lübbers-Team das Geschehen voll und ganz unter Kontrolle. Melih Sayin (19.) und Adrian Wanner (23.) ließen weitere gute Gelegenheiten aus. Trotzdem wagten sich ab Mitte des ersten Durchgangs auch die Gäste aus dem südlichen Ruhrgebiet das ein oder andere Mal nicht ungefährlich in Richtung Gehäuse von Michael Luyambula…
Die Mannschaft des 35-jährigen Coachs Dragan Petkovic kam in der Folge gar zu einer echten Doppelchance, jeweils inszeniert von Mittelfeldmann Abdullah El Youbari. Glücklicherweise fehlte dem Deutsch-Marokkaner aus Sportfreunde-Sicht aber die letzte Portion Kaltschnäuzigkeit (27./29.).
Als wenig später Robin Gallus mittels wuchtigem Freistoß von der Strafraumgrenze Luyambula zur Glanztat zwang und ebenso der „Rebound“ nur knapp den Ausgleich verpasste, schien der Gast endgültig am Lotter Kreuz angekommen zu sein (33.). Nicht nur das Spiel wurde offener, sondern anschließend auch das Resultat: Nils Nettersheim köpfte einen Eckball von rechts am zweiten Pfosten relativ unbehelligt ein – 1:1 (41.).
Dass jener Pausenstand die ganz in Weiß auftreten Sportfreunde mächtig ärgerte, war unübersehbar. So probierte sich Niklas Determann direkt nach Wiederanpfiff mit einem Gewaltschuss – einen Tick zu hoch (46.). Fortan sollte es jedoch eine ganze Weile dauern, bis die weiter durch auffallend viel Ballbesitz aktiven Sportfreunde etwaige Mittel fanden, den kompakt stehenden TuS zu überraschen…
Erst nach etwas mehr als einer Stunde war es zunächst Fatlum Elezi, dessen Abschluss Weusthoff klatschen ließ, bevor Sergio Gucciardo per Abstauber nur das Torgestänge traf (62.). Dies sollte dennoch so etwas wie ein Wachmacher sein. Der akribische Elezi vergab im Anschluss eine erstklassige Kopfballgelegenheit nur haarscharf (69.).
Spätestens als die Schlussphase anbrach wollten die gut 450 SFL-Anhänger ihr Team noch einmal lautstark nach vorne peitschen. Tatsächlich setzte Lotte eine Viertelstunde vor dem Ende so etwas wie eine zweite Luft frei, sodass sich Abdullah El Youbari in der nächsten Szene nur mit einem taktischen Foul zu helfen wusste und durch sein zweites Vergehen die Ampelkarte sah (76.).
Es dauerte nicht mehr als wenige Sekunden, bis das SFL-Team aus jener entstandenden Überzahlsituation Kapital schlug: Torschütze Angelos Kerasidis setzte Niklas Determann herrlich in Szene, welcher an der vielbeinigen TuS-Defensive hängenblieb. Allerdings stand der eingewechselte Leon Gino Schmidt als Nutznießer goldrichtig und besorgte aus kurzer Distanz die erneute Führung – 2:1 (77.).
Gänzlich eingetütet war der erhoffte dreifache Punktgewinn allerdings noch nicht. So zielte Linus Johann Bernhard Frölich nach einem Freistoß ebenfalls den entscheidenden Meter zu hoch (81.). Viel Applaus erntete außerdem noch Addy Waku Menga. Für den ehemaligen VfL-Angreifer war es das Pflichtspieldebüt im Lotter Dress.
Dem Gastgeber galt jetzt nur noch die Aufgabe, jene Führung auch über die Ziellinie zu tragen. Dabei ließ dieser bis zum Abpfiff auch keinen Zentimeter nach. Dario Bezerra-Ehret trieb den Ball durch das Zentrum, zirkelte seinen strammen Versuch aber neben das Tor (85.). Den Deckel drauf machte dann schließlich ein „Joker-Trio“: Nao Oriyama bediente Menga in vorderster Front, welcher für den noch besser postierten Burinyuy Nyuydine ablegte. Das 3:1, es war die endgültige Entscheidung am sonnigen Samstagnachmittag (90.+2).
Damit fahren unsere Sportfreunde nach dem unglücklichen Auftakt im Dortmunder Stadtteil Bövinghausen nun vor den eigenen Zuschauern ihren ersten Sieg der noch jungen Oberliga Westfalen-Spielzeit ein und bestreiten ihre nächste Partie am Samstag (27. August, 15 Uhr) bei der U21 des SC Paderborn.
(Text: Tobias Wehrmeier I Foto: Rolf Grundke)
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