Volle Lotte! Denn du bist mein Verein.

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3:1-Erfolg über Sprockhövel benötigt nächstes „Comeback“

Puh, das war ein hartes Stück Arbeit für die Sportfreunde Lotte am Freitagabend in der Oberliga Westfalen. Beim 3:1 (1:1) gegen die TSG Sprockhövel mussten die Gastgeber vor 672 Zuschauern bereits zum wiederholten Male einen Rückstand noch drehen, um schließlich verdient den inzwischen siebten Heimsieg zu feiern. Den SFL fiel es zunächst lange schwer, den kompakten sowie mutigen Kontrahenten aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis vor große Aufgaben zu stellen. Am Ende kam Lotte nach einem beinahe schon gewohnten „Nackenschlag“ vor eigenem Publikum wieder zurück. Mittelfeldmann Philip Fontein bereitete alle drei Treffer vor.

SFL finden gegen unangenehmen Gast zunächst kaum Mittel

Für beide Teams ging es zum Auftakt des 13. Spieltages um viel. Die Lübbers-Elf wollte den Ausrutscher im Siegerland dringend wieder wettmachen, Sprockhövel hatte eine Niederlagen-Serie von vier Pleiten zu beenden. Dementsprechend hoch anrechnen musste man dem Aufgebot von Trainer Yakup Göksu früh die forsche Spielweise im Duell mit dem Tabellenführer. So ließ die TSG lange lange keinen wirklich zwingenden Torabschluss der Sportfreunde zu, erwies sich zudem als extrem bissig in den Zweikämpfen. Emre Yesilova drang von der linken Seite in den Sechzehner ein, Luyambula konnte eine erste Halbchance aber zunichte machen (16.).

Neben jener kompakten TSG-Defensivleistung tat sich Lotte generell schwer die nötige Power zu entwickeln. Wirklich beeindrucken ließ sich der Gast in der Anfangsphase definitiv nicht. Es sollte zwischenzeitlich noch dicker kommen: Torjäger Kiyan Gilani marschierte einige Meter und zog dann einfach mal ab. Der abgefälschte Ball drehte sich fies ins rechte untere Eck – 0:1 (26.). Trotz makelloser Bilanz im eigenen Stadion, war dies der bereits vierte Rückstand im siebten Heimspiel. Doch bislang fand Lotte auf derartige „Nackenschläge“ meist recht zügig eine Antwort.

Duo erkämpft beherzt den wichtigen Ausgleich

Zunächst mal taten sich die Blau-Weißen weiter schwer mit dem hochmotivierten Gegner. Philip Fontein hatte auf Ablage Marc Heiders zwar die schnelle Ausgleichs-Chance, verzog allerdings deutlich (30.). Weiter rannten die Gastgeber an. Doch so richtige Mittel, gegen den gut organisierten Verbund der Gäste anzukommen, fanden sie vorerst weiterhin nicht…

Es waren die letzten Minuten vor der Pause, als die Lübbers-Elf eine vielversprechende Freistoß-Gelegenheit zugesprochen bekam. Marc Heider probierte es fulminant von der Strafraumgrenze, Sprockhövels Keeper Philipp Knälmann reagierte glänzend (40.). Jedoch war dies endlich der Weckruf für die Sportfreunde, welche jetzt spürbar galliger auftraten. Halil Can Dogan und Philip Fontein eroberten gemeinsam das Spielgerät, der Weg in Richtung TSG-Gehäuse war frei. Fontein legte nochmal auf Dogan quer, der cool blieb und zum 1:1 einnetzte (41.).

Sprockhövel hält weiter dagegen, Heiders Kopf besorgt Führung

Ebenso nach dem Seitenwechsel blieb die Angelegenheit weiter offen. Insbesondere, weil Sprockhövel auch weiterhin stark Paroli bot und sicherlich keinesfalls sein schwächstes Saisonspiel absolvierte. Das erste Lotter Ausrufezeichen setzte Fontein, dessen Direktabnahme sein Ziel ein gutes Stück verfehlte (54.). Genauso verzeichnete die TSG in dieser Phase mehrere kleine Abschlüsse. SFL-Capitano Fatlum Elezi musste wenig später sogar für den geschlagenen Michael Luyambula retten, als Angreifer Dominick Wasilewski auf und davon war. Der Winkel war jedoch wohl etwas zu spitz (61.).

Eine klasse Oberliga-Begegnung. Zumindest der neutrale Betrachter dürfte am heutigen Abend durchweg zufrieden gewesen sein. Das Lotter Publikum blieb ebenso gelassen, wenngleich es ein hartes Stück Arbeit werden würde, auch das siebte Heimspiel in Folge siegreich zu beenden. Doch dann war es soweit: Philip Fontein brachte das Leder hoch ins Zentrum, wo Marc Heider hochstieg und mithilfe des Pfostens zum umjubelten Führungstreffer einköpfte – 2:1 (64.)!

„Buri“ macht den Deckel drauf – Fontein mit drittem Assist

Sprockhövel gab nicht auf, aber auch Lotte hatte jetzt gleich mehrere Möglichkeiten, das Spiel endgültig zu entscheiden. Plötzlich brach der eingewechselte Yassin Ibrahim in vorderster Front durch, bevor der Gast die Situation mit Mann und Maus einigermaßen bereinigen konnte (71.). Kurz darauf ließ Ibrahim erneut den wichtigen dritten Treffer liegen (73.).

Dieser sollte schließlich fünf Minuten vor dem regulären Ende fallen. Wieder einmal war es Fontein! Das hohe Zuspiel konnte Buri Nyuydine exzellent verarbeiten. Dieser drehte sich ein, zweimal und ließ dann Schlussmann Philipp Knälmann keine Chance – Das 3:1 setzte den Schlusspunkt am Freitagabend (85.).

Fazit

Die Sportfreunde Lotte über volle 90 Minuten in einem Heimspiel zu schlagen scheint aktuell mehr als nur eine Mammutaufgabe für jeden Gast zu sein. Selbst wenn das Lübbers-Team vor den eigenen Fans inzwischen diverse Male früh „kalt erwischt“ wurde, ist der Glaube daran, eine Begegnung zu drehen sowie jegliches Vertrauen in die eigene Stärke immer wieder spürbar. Spätestens nach einer guten Stunde entwickelten die Sportfreunde erneut die nötige Wucht, um den Gegner doch noch verdient in die Knie zu zwingen. Dennoch ist es im Fußball wohl eher selten, als Mannschaft viermal in Rückstand zu geraten und viermal trotzdem als Sieger vom Platz zu gehen.

Nach dem siebten Heimsieg in Serie treten unsere Blau-Weißen am nächsten Freitag (10. November, 20 Uhr) bei der U23 des SC Preußen Münster an.

 

(Bericht: Tobias Wehrmeier I Foto: Rolf Grundke)