Lange war nicht klar, ob die Begegnung am späten Samstagnachmittag überhaupt angepfiffen werden könne. Am Ende setzten sich unsere Sportfreunde in einem echten Kampfspiel unter nicht einfachen Schneebedingungen mit 2:1 (1:1) gegen Tabellen-Schlusslicht Delbrücker SC durch. Das Team von Fabian Lübbers drehte dabei einen frühen Rückstand und beendete das Duell auf kuriose Art und Weise mit einem Mann weniger.
Das erlebt man so definitiv nicht jeden Tag. Ein – mit Ausnahme der Linien – komplett von Schnee bedecktes Spielfeld sowie das Ausweichen auf ein orangenes rundes Leder. In Lotte sollte sich am Samstag ein echter „Fight“ auf ganz schwierigem Geläuf entwickeln. Mit jenem Untergrund sollte tatsächlich der Tabellenletzte zunächst etwas besser klar kommen. Die Gastgeber standen erwartbar hoch – kein Wunder, sollte doch unbedingt der zweite Sieg in Folge her.
Doch bereits früh in der Partie war die im Vorfeld angesprochen schnelle Delbrücker Offensive in Person von Patrice Heisinger der SFL-Deckung entwischt. Heisinger steuerte allein auf Michael Luyambula zu und schenkte den Sportfreunden nach 394 Minuten wieder einen Gegentreffer ein – 0:1 (4.).
Dass es ein ganz harter Vorabend werden würde, war bereits zu diesem Zeitpunkt allen Anhängern bewusst. Flüssig bewegte sich das Spielgerät nun wahrlich nicht über den Rasen, der heute bekanntlich tatkräftig vom Schnee vertreten wurde. Trotzdem gab es kleinere Möglichkeiten: Leon Gino Schmidt scheiterte aus spitzem Winkel am linken Außenpfosten (6.) und bekam kurz darauf nicht genügend Druck auf seinen Versuch per Kopf (9.). Burinyuy Nyuydine sowie Dario Bezerra-Ehret fanden in Gästekeeper Jonny Mika ihren Meister (16./28.).
Wie schon in den vergangenen Wochen sollte sich der Delbrücker SC auch und erst recht am heutigen Tag ebenso für unsere Sportfreunde als unangenehmer Widersacher erweisen. Die Lübbers-Elf probierte alles und kam zu weiteren Abschlüssen. Niklas Determann zielte von der Sechzehnergrenze rechts vorbei (36.), gleichermaßen wie Torschütze Patrice Heisinger auf der Gegenseite, dessen Geschoss über den Luyambula-Kasten rauschte (40.).
Große Erleichterung sollte drei Minuten später folgen: Fatlum Elezi tankte sich nahe der Grundlinie entschlossen über rechts durch. Im Zentrum stand Melih Sayin goldrichtig – der wichtige 1:1-Ausgleich! (43.). Dieses Ergebnis ging zur Pause wohl absolut in Ordnung, wurden die Sportfreunde doch mit zunehmendem Spielverlauf deutlich stärker.
Auch nach dem Seitenwechsel diktierte Lotte das Geschehen. Einzig die letzte Konsequenz fehlte. Der eingewechselte Nils da Costa nahm eine Rechtsflanke direkt und scheiterte am rechtzeitig rettenden DSC-Verteidiger (48.), Leon Gino Schmidt wiederum an Torwart Mika (52.) sowie Elezi per Freistoß aus etwa 22 Metern (53.). Dennoch: Das Team vom an der Linie stehenden Ex-Bundesligaprofi Detlev Dammeier wirkte immer wieder gefährlich, wenngleich die Ostwestfalen keine ganz großen Hochkaräter verbuchten.
Spätestens mit anbrechender Schlussphase wollten die Blau-Weißen nur noch eines. Den zweiten „Dreier“ in Serie irgendwie erzwingen: Einmal mehr verhinderte der stark aufgelegte Torhüter Jonny Mika die nun längst verdiente SFL-Führung, welcher den strammen Abschluss von Determann parierte (68.). Später vergab Fatlum Elezi aus leicht spitzem Winkel die nächste dicke Gelegenheit (79.).
Den Bann brechen sollte schließlich Leon Gino Schmidt: Lottes Angreifer erlief ein herrlich öffnendes Zuspiel, scheiterte jedoch zunächst vollkommen alleine vor Mika. Im zweiten Versuch machte es Schmidt, der zu einem kleinen Tänzchen mit dem DSC-Keeper ansetzte, dann besser. Der daraufhin trockene Abschluss schlug wuchtig in den Maschen ein – 2:1 (83.).
Zum Schluss wurde es noch einmal kurios. Burinyuy Nyuydine sollte für Addy Menga den Platz verlassen, doch da der Ex-Akteur des VfL Osnabrück von Schiedsrichter Jonathan Bäthke zu einem Kleidungswechsel gezwungen wurde und der vermeintlich bereits ausgewechselte Nyuydine daher zurück auf das Feld rannte, kassierte dieser den regeltechnisch wohl folgerichtigen zweiten gelben Karton. Gelb-Rot! Noch bizarrer wurde es danach, weil auch Angreifer Menga laut Bäthke nicht mehr das Feld betreten durfte.
Die Sportfreunde Lotte brachten ihre knappe Führung letztendlich trotz Unterzahl ins Ziel. Der zweite Sieg in Folge, welcher definitiv in die Kategorie „Arbeitssieg“ gehört, katapultiert unsere Blau-Weißen damit zumindest für eine Nacht auf Rang sieben! Weiter geht es in einer Woche am Sonntag (19. März, 15 Uhr) bei Victoria Clarholz.
(Text: Tobias Wehrmeier I Foto: Rolf Grundke)
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