Das letzte Heimspiel des Fußballjahres 2022 konnten unsere Sportfreunde für sich entscheiden. Beim 2:0 (0:0) gegen Westfalia Rhynern erlebten 266 Zuschauer unter eisigen Bedingungen ein über weite Strecken chancenarmes Duell, welches aber zu jedem Zeitpunkt vor allem von seiner Spannung geprägt war. Zwei herrliche Treffer in der Schlussphase sorgten schließlich für drei ganz wichtige Punkte, bevor in einer Woche das Derby bei Eintracht Rheine ansteht.
Die bis dato auswärts noch ungeschlagene Westfalia bekam nach wenigen Minuten den ersten der wenigen Hochkaräter am kalten zweiten Adventssonntag serviert. Aus dem Gewühl heraus zielte Angreifer Merlin Zweimann das entscheidende Stück rechts vorbei (6.). In diversen Situationen wurde früh sichtbar, warum das Team des 38-jährigen Coaches Michael Kaminski die derzeit beste Oberliga-Defensive stellt.
Doch genauso ging Lotte durchaus mit Biss zu Werke. Mehrfach vielversprechend näherten sich die Hausherren dem Sechzehner der etwas personalgeschwächten Gäste aus Rhynern. Niklas Determann probierte sich aus 25 Metern, dessen Distanzversuch Westfalia-Keeper Alexander Hahnemann allerdings vor keine Probleme stellte (14.). Addy Mengas Geschoss wurde gerade noch so zur Ecke abgefälscht (18.).
Auch wenn der Tabellenzweite ein ums andere Mal eigene Qualitäten im Umschaltspiel andeutete, stand das heutige SFL-Abwehraufgebot weitgestgehend sicher. Echte Torabschlüsse verbuchten zumeist nur unsere Blau-Weißen, obwohl Leon Gino Schmidts Möglichkeit (26. Kopfball nach Ecke) für lange Zeit das letzte wirkliche Highlight blieb.
Trotz jener Tatsache, dass der Begegnung ein paar mehr konsequentere Torraumszenen sicherlich gut getan und ebenso für möglicherweise mehr Wärme unter den Zuschauern gesorgt hätten, blieb das Duell besonders auf taktischer Ebene weiter hochinteressant. „Ich habe in der Halbzeit zu meinen Jungs gesagt, wer heute den ersten Fehler macht, der wird dieses Spiel verlieren“, verriert Fabian Lübbers nach dem Spiel.
Im zweiten Durchgang zeigte sich ebenso, warum der SFL-Trainer wenig später vom „defensiv besten Auftritt“ sprach. Rhynern wurde zwingender, zirkulierte das Leder sicher durch die eigenen Reihen und entwickelte fortan deutlich mehr Druck in Richtung des erneut von Luis Hillemeier gehüteten Gehäuses. Hillemeier parierte den starken Schuss eines Innenverteidigers der Gäste klasse, mehr ließ Lotte nicht zu (80.).
Das sollte sich wenig später auch vorne auszahlen: Fatlum Elezi wurde zentral vor dem gegnerischen Sechzehner angespielt und fackelte nicht lange. Der gefühlvolle Hammer des Spielgestalters schlug im linken Toreck ein – 1:0! (82). Dennoch galt Obacht, hatte Westfalia Rhynern doch bereits mehrfach im laufenden Saisonbetrieb große Moral in den Schlussminuten bewiesen.
In der Tat hielten unsere Sportfreunde kurz darauf noch einmal den Atem an, als Verteidiger Tim Lorenz einen Freistoß aus zentraler Position nur knapp neben den Pfosten setzte (87.). Für die Entscheidung sollte dann aber das goldene Händchen des SFL-Coaches sorgen. Der eingewechselte Burinyuy Nyuydine marschierte… und marschierte, ließ sich nicht beeindrucken und traf zum 2:0 (89.).
Die Sportfreunde Lotte belohnen sich am Ende, fügten ihrem Gegner die erste Auswärtsniederlage zu und schlagen mittels couragiertem Auftritt erneut ein Oberliga-Spitzenteam im eigenen Stadion. Nun wartet am kommenden Sonntag (11. Dezember, 14 Uhr) bei Eintracht Rheine das brisante Steinfurter Derby. Für die Lübbers-Elf der perfekte Zeitpunkt ihre Gastspiel-Bilanz endlich aufzubessern.
(Text: Tobias Wehrmeier I Foto: Rolf Grundke)
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