Es ist nicht das erste Mal in dieser Spielzeit, dass die Sportfreunde Lotte trotz einer durchaus munteren Vorstellung am Ende mit leeren Händen dastehen. Beim 1:2 (1:0) gegen Preußen Münsters U23 hatte das Lübbers-Team allerdings einmal mehr in Sachen Cleverness und Kaltschnäuzigkeit das Nachsehen. Daraus resultiert unter dem Strich die nun bereits dritte Niederlage in Serie …

Sportfreunde starten eindrucksvoll und hellwach

Dabei hatte das Lokalduell vielversprechend für unsere Blau-Weißen begonnen. Taktisch wie personell leicht verändert, legte Lotte einen hochengagierten Auftakt hin. Schon nach wenigen Minuten wurde Angelos Kerasidis im gegnerischen Sechzehner regelwidrig zu Fall gebracht – Schiedsrichter Jörn Schäfer entschied umgehend auf Strafstoß. Der gefoulte Kerasidis trat selbst an und verwandelte sicher unten links, 1:0! (6.)

Das dürfte allen Beteiligten wohl imponiert haben, wie zügig das SFL-Aufgebot am Sonntag vor Halloween gegen die zweitplatzierten „kleinen“ Preußen ins Spiel fand. Doch auch defensiv ließ das Team von Fabian Lübbers lange nichts hochkarätiges anbrennen. Im Gegenteil: Leon Gino Schmidt bekam sogar die dicke Gelegenheit auf das frühe 2:0. SCP-Keeper Roman Schabbing parierte aus Nahdistanz aber exzellent (22.).

Standards „en masse“ – Münster wird stärker

Lotte spielte – unbeeindruckt jener negativer Erlebnisse der letzten Wochen – weiter mutig in Richtung Münsteraner Tor, kreierte sich ebenso weitere Abschlüsse: Determann verzog um ein paar Meter (23.), bei Nao Oriyamas Versuch war erneut Schabbing rechtzeitig unten (31.). Was war mit Münster? Nein, die Gäste waren keinesfalls nur nette Begleiter. Der Preußen-Druck nahm im Anschluss gehörig zu.

Spätestens nach etwas mehr als einer halben Stunde machte die Mannschaft von Coach Kieran Schulze-Marmeling insbesondere durch diverse Freistöße und Eckbälle, die jetzt in den SFL-Sechzehner flogen, auf sich aufmerksam. Lotte überstand jene Phase bis zum Pausenpfiff unbeschadet. Dennoch dürften unsere Sportfreunde der ein oder anderen vergebenen Chance auf den möglichen zweiten Treffer nachgetrauert haben…

Determann lässt wichtiges 2:0 liegen – Preußen eiskalt

So fokussiert die Gastgeber ins Spiel starteten, so hungrig kamen sie auch aus der Kabine. Angelos Kerasidis glänzte mit herrlicher Ballverarbeitung, legte für den noch besser postierten Niklas Determann ab, der ebenfalls am klasse aufgelegten Schlussmann Roman Schabbing scheiterte (50.).

Gleichwohl hatten die „Adlerträger“ offenbar ebenfalls einiges für den zweiten Spielabschnitt geplant. Über eine kluge Kombination durch das Zentrum spielte Münsters U23 den bereits für die Profis des Öfteren eingesetzten Angreifer Deniz-Fabian Bindemann frei, welcher eiskalt zum Ausgleich traf – 1:1 (53.). Wieder bekam Lotte für jene fehlende Konsequenz die Quittung.

Packendes Lokalduell „Auf Messers Schneide“ !

Zunächst schien es so, als würde das Duell nun entscheidend kippen. Die Sportfreunde fanden dennoch relativ schnell zurück ins Spiel und wären infolge einer ansehnlichen Einzelleistung Nils da Costa Pereiras (59./ans Außennetz) beinahe prompt erneut in Führung gegangen. Glück hatte der Hausherr allerdings, dass Nick Selutin einen kapitalen Aussetzer im SFL-Aufbauspiel nicht bestrafte und zu harmlos abschloss (63.).

In besagter Phase sahen 384 Zuschauer im Stadion am Lotter Kreuz einen völlig offenen Schlagabtausch. Dario Bezerra-Ehret sowie Max Kremer probierten aus der zweiten Reihe vergeblich zum Erfolg zu kommen (67./81.). Jedoch bekam das Lotter Publikum die große Möglichkeit auf den Siegtreffer tatsächlich doch noch serviert: Adrian Wanner bediente Kerasidis, bevor der Grieche schließlich selbst für Niklas Determann ablegte. Einmal mehr wurde der glänzend reagierende Torhüter Roman Schabbing zum Spielverderber (83.).

Der nächste späte Schock …

Was nun folgte war das alte Muster der letzten Wochen sowie jene Fußballweisheit, die Lotte in dieser Spielzeit inzwischen bestens kennt. Preußens Zweitvertretung brachte einen Eckball ins Zentrum, Seongsun You stieg am höchsten und köpfte das Leder nicht nur ins linke Toreck, sondern ebenso mitten hinein ins SFL-Herz – 1:2 (86.).

„Wenn du deine eigenen Gelegenheiten nicht nutzt, dann trifft eben der Gegner…“ Wieder einmal trifft unter anderem diese berühmte Aussage auf einen Auftritt der Sportfreunde in dieser Spielzeit zu, die gegen am Ende clevere Preußen eine weitere mehr als vermeidbare Niederlage hinnehmen mussten. Am kommenden Sonntag (6. November, 14 Uhr) soll dann bei der SG Finnentrop/Bamenohl endlich die Wende her.

(Text: Tobias Wehrmeier I Foto: Rolf Grundke)