SFL wartet auf gegnerische Fehler und belohnt sich früh

Dass die Blau-Weißen nach all den jüngst verlegten Begegnungen auf weitere Spielpraxis brannten, offenbarten gleich erste Eindrücke der Partie im Wiedenbrücker Jahnstadion. Besonders lauerte das mutig eingestellte SFL-Team immer wieder auf Fehler des Tabellensechsten im eigenen Aufbauspiel oder versuchte sonstige kleine individuelle Missgeschicke zu bestrafen. Lange dauerte es nicht, bis sich dies auszahlte: Emre Aydinel behielt vor dem Strafraum gegen seinen Widersacher die Oberhand, steuerte allein auf das Tor von Marcel Hölscher zu und vollendete in eiskalter Manier – 0:1 (7.).

Nach einer Viertelstunde sah Trainer Andy Steinmann, dessen Wunsch eines Führungstreffers bereits früh erfüllt wurde, durch Manasse Fionoukes Abschluss die zweite gute Gelegenheit seiner Mannschaft (15.). Drei Minuten später verbuchte auch das Team von Daniel Brinkmann erstmals etwas zwingendes, als Jhonny Peitzmeier mit dem wuchtigen Versuch des Schalker-Neuzugangs Stanislav Fehler keine Probleme hatte (18.). Peitzmeier vertrat den erkrankten Michael Luyambula zwischen den Pfosten.

Wiedenbrück wurde stärker, doch Lotte hielt unbeeindruckt dagegen und verpasste in Person von Exauce Andzouana (Außennetz) den zweiten Treffer (25.). In der letzten Phase des ersten Abschnitts ging es für die Ostwestfalen dann jedoch etwas zu einfach: Regionalliga-Scorer Said Harouz schlug einen Freistoß, halblinker Position ins Zentrum, wo sich Saban Kaptan durchsetzte und einköpfen durfte – 1:1 (39.). Da Aydinel kurz vor dem Pausenpfiff knapp am Gehäuse vorbei zielte, ging es mit einem Remis in die Kabinen.

Aydinel will es wissen – Lotte in Überzahl

Zehn Minuten nach Wiederanpfiff schaltete Maximilian Franke
gegen den einzig verbleibenden Gegenspieler auf dem Weg in Richtung Tor einmal mehr klüger, legte das Spielgerät am herauseilenden SCW-Schlussmann Marcel Hölscher vorbei und wurde von selbigem regelwidrig von den Beinen geholt. Für Schiedsrichterin Vanessa Arlt war der Fall klar – Notbremse sowie Platzverweis! (56.)

U19-Keeper Sino Adel ersetzte Hölscher zwischen den Pfosten, während Hendrik Lohmar das Feld verlassen musste. Der junge Torhüter durfte direkt mal tief durchatmen – Franke zirkelte den fälligen Freistoß aus optimaler Position an den linken Außenpfosten (58.). Kurioserweise traf ebenso der auffällige Aydinel etwa zehn Minuten im Anschluss an besagte Situation ebenfalls nach einer Standardsituation nur das Aluminium (69.). „Wenn du oben stehst, geht der rein“, war von der Tribüne zu entnehmen, als das Spielgerät eben nicht hinter der Torlinie aufsetzte.

Drilon Demaj gibt Comeback

Auch der Tabellensechste kam infolge eines zweiten Balles noch einmal zu einer aussichtsreichen Möglichkeit. Innenverteidiger Bjarne Pudel visierte seinen strammen Versuch jedoch ein Stück zu weit nach links an (74.). Trotzdem stand den Sportfreunden der Wunsch nach einem Auswärtsdreier ins Gesicht geschrieben, doch die eigewechselten Hakim Traoré (76.) sowie Drilon Demaj (83.) vergaben. Die letzte Gelegenheit einer mehrminütigen Nachspielzeit gehörte abermals Aydinel. Allerdings fand auch der nicht ganz ungefährliche Schuss aus der Entfernung nicht noch einmal den erlösenden Weg ins Glück (90.). Es blieb beim 1:1.

Weiter geht es für die Sportfreunde schon am kommenden Mittwoch (2. März, 19:30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den SC Preußen Münster.

(Text: Tobias Wehrmeier I Foto: Frank Diederich)