Die Sportfreunde Lotte haben ihr zweites Heimspiel nacheinander mit 0:1 verloren. In einem lange völlig offenen Schlagabtausch mussten sich unsere Blau-Weißen dem aufopferungsvoll kämpfenden Tabellen-15. aus Wuppertal vor 1062 Zuschauern am Ende geschlagen geben. Besonders im ersten Spielabschnitt verpasste die Lübbers-Elf ein ums andere Mal den wichtigen Führungstreffer.
Nach dem Seitenwechsel mühte sich Lotte zwar weiter, brachte den WSV aber zu selten in ernsthafte Bedrängnis. Trotz einer Vielzahl an Strafraumszenen sowie häufigem Anrennen, fehlte den SFL zum Schluss die nötige Durchschlagskraft. So setzte der fortan deutlich gefährlichere Gast den ersten „Punch“, der zudem weitere Treffer liegen ließ und den eigenen Sieg schließlich nicht unverdient ins Ziel brachte.
Vor der Partie sah sich Sportfreunde-Trainer Fabian Lübbers zu drei Änderungen an seiner Startelf gezwungen. Andreas Wiegel und Nico Lübke fielen aus, Niklas Determann saß zunächst auf der Bank. Dafür rutschten Leonel Brodersen, Nico Thier sowie Leon Demaj ins heutige Lotter 3-5-2 System. Nach anfänglichem Abtasten schien Lotte langsam auf Betriebstemperatur zu kommen. Nico Thier setzte den Premieren-Abschluss allerdings klar am Tor von WSV-Keeper Krystian Wozniak vorbei (10.).
Wenige Minuten später hätte es dann gut und gerne 1:0 stehen dürfen: Thier setzte sich auf rechts stark durch, Marc Heider gab den Ball ins Zentrum, wo Demaj per Direktabnahme an Krystian Wozniak scheiterte. Kamer Krasniqi drosch das Spielgerät im unmittelbaren Anschluss über den Kasten (13.). Es war die Phase, in der eine Lotter Führung in der Luft lag und am heutigen Tag vermutlich auch essenziell gewesen wäre. Benedikt Wimmer spielte Leon Demaj das Leder genau in den Fuß, welcher ein Stück marschierte, dann jedoch erneut unglücklich an Wozniak scheiterte (20.). Das Team von Neu-Coach Sebastian Tyrala blieb bis dato zwar ohne echten Abschluss, wirkte aber dennoch bei Gegenstößen immer wieder gefährlich. In Minute 25 war es schließlich Defensivmann Niklas Dams, der das linke Toreck nur knapp verfehlte.
Das Duell war nicht immer hochklassig, jedoch trotzdem zu jedem Zeitpunkt spannend. Mal hatten unsere Blau-Weißen ihre aktiven Momente und drängten auf das 1:0 oder der WSV nistete sich ein wenig in der Lotter Spielhälfte ein. Buri Nyuydine sowie Leon Demaj verfehlten mit ihren Versuchen klar das Ziel (31./38.), während Laurenz Beckemeyer mit dem Geschoss Kevin Hagemanns aus spitzem Winkel keinerlei Mühe hatte (34.). Bei gefühlt zunehmend kühler werdenden Temperaturen stand im zweiten Durchgang ein Aufeinandertreffen bevor, dass in beide Richtungen ausschlagen konnte.
Die Sportfreunde schienen durchaus ordentlich aus der Kabine zu kommen: Heider verlängerte einen langen Schlag schön per Kopf für Leon Demaj, der abermals im Privatduell mit Wozniak das Nachsehen hatte und einen Schritt zu spät kam (47.). Doch auch der Wuppertaler SV bekam jetzt seine handfesten Aktionen: Hagemann behielt gegen gleich mehrere SFL-Akteure die Ruhe und Riccardo Grym verpasste aus Nahdistanz den Einschlag. Laurenz Beckemeyer parierte grandios (49.). Der nächste Angriff des Tyrala-Teams traf Lotte aber bitter böse: Wieder war es Hagemann. Der Aktivposten des WSV setzte Subaru Nishimura auf rechts ein, Beckemeyer konnte den unangenehm vor das Tor gebrachten Ball zunächst noch irgendwie abwehren, doch Semir Saric traf schließlich im Nachgang aus kurzer Entfernung – 0:1 (51.).
Keine Frage, den Sportfreunden hätte eine eigene Führung an diesem Tag nicht schlecht gestanden. Der abstiegsbedrohte Tabellen-15. gewann mit dem Treffer im Rücken immer mehr an Sicherheit. Lotte war das Aufbäumen in keinster Weise abzusprechen, spielte diverse aussichtsreiche Situationen aber nicht klug genug aus. Die Gäste waren nun außerdem eindeutig das gefährlichere Team. Gleich doppelt verhinderte Torhüter Laurenz Beckemeyer nach einer Stunde das 0:2! Erst per Fußabwehr gegen Kevin Hagemann, dann ebenso gegen Dilhan Demir (60.). Das war es allerdings noch nicht: Elezi verlor die Kugel unweit des eigenen Sechzehners unglücklich an Saric, Riccardo Grym bediente Hagemann, der einmal mehr hellwachen Beckemeyer scheiterte (71.). Genauso wie Dilhan Demir an Felix Mensings Bein (72.).
Die Gefahr bei Wuppertaler Gegenstößen schien immer und immer größer zu werden. Doch es half nichts, ein Tor musste her für Lotte. Florian Wendt ersetzte nun beispielsweise Marc Heider, während Jeff Amoah Mensah ganz nach vorn rückte. Früchte trug das alles aber nicht mehr. Der WSV warf sich in jeden einzelnen Schuss, die entscheidende Idee ließ das Lübbers-Team ebenfalls vermissen. So unterliegen unsere Blau-Weißen nach der vorangegangenen Heimniederlage gegen die Kölner U21 nun auch dem Wuppertaler SV im eigenen Stadion mit 0:1.
Sportfreunde Lotte: Beckemeyer – Thaqi, Sabah, Mensah – Nyuydine (68. Mensing), Elezi, Krasniqi (68. Determann), Brodersen (68. Ufuk) – Thier – Demaj, Heider (77. Wendt)
Wuppertaler SV: Wozniak – Wimmer, Dams, Nishimura – J. Munsters, Bilogrevic (90. Bielitza), Grym (79. Ametov), Hagemann (90. Qashi), N. Munsters (79. Dal), Saric (74. Reck) – Demir
Tore: 0:1 Saric (51.)
Schiedsrichter: Tobias Esch (Oberpleis)
Zuschauer: 1062
Nächstes Spiel: Auswärts (Samstag, 30. November, 14 Uhr) bei Tabellenführer MSV Duisburg.
(Bericht: Tobias Wehrmeier I Foto: Rolf Grundke)
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