Erneut mussten unsere Sportfreunde im Kampf gegen den Abstieg eine knappe 0:1 (0:0)-Niederlage hinnehmen. Beim Nachholspiel gegen den KFC Uerdingen fehlten Trainer Tim Wendel-Eichholz gleich mehrere Akteure erkrankt oder aufgrund von Verletzungen. Der dennoch über weite Strecken kurzweilige Auftritt am verregneten Mittwochabend fand seine Entscheidung einmal mehr durch einen Kunstschuss…
Gleich auf mehreren Positionen musste das Lotter Trainergespann im Vergleich zum Auswärtsspiel beim FC Wegberg-Beeck rotieren. So fehlten den Hausherren gleich zehn (!) Spieler für das Nachholduell des 26. Spieltages. Das schienen selbstbewusst beginnende Krefelder früh ausnutzen zu wollen, als nach kleiner Fehlerkette Linksaußen Justin Neiss an den Ball kam und an Peitzmeier scheiterte (1.).
Den kurz ungeordneten Moment nach wenigen Sekunden schüttelte Lotte aber schnell ab, sodass es fortan ebenso mit richtiger Einstellung nach vorne ging. Einen ersten Torversuch gab Cedric Euschen ab, welcher KFC-Schlussmann Jovan Jovic allerdings vor keine größeren Probleme stellte (10.)
Doch den agilen Gästen, denen man ihre deutlich aufsteigende Form vom Anpfiff weg klar anmerkte, gelang es beispielsweise immer wieder mit hohen diagonalen Zuspielen die SFL-Defensive arg zu fordern – und trotzdem schien ein Führungstreffer für Lotte durchaus möglich, hätte etwa Drilon Demaj im Sechzehner aus einer vielversprechenden Hereingabe mehr Ertrag ziehen können (19.).
Eines lies sich in der Folge sicher festhalten: Die große Hektik der Anfangsphase verflog mitte des ersten Durchgangs. Der Spannung tat dies jedoch keinen Abbruch, wenngleich nasse Regenschauer den Auftritt auf dem Rasen erheblich begleiteten. Außerdem hielten die SFL ihren Kontrahenten jetzt deutlich erfolgreicher in Schach, ließen in jener Phase nahezu nichts gefährliches mehr zu.
Gefahr strahlten nach etwas mehr als einer halben Stunde dann doch eher unsere Sportfreunde aus. Der starke Kopfball des bei einem Eckball aufgerückten Luis Allmeroth wurde allerdings mindestens ebenso glänzend von Jovic pariert (33.). Robert Nnaji zielte kurz darauf ein Stück zu hoch (39.). Die nun dezent gemächlicher verlaufende Partie ging torlos in Richtung Pausentee.
Die Anfangsviertelstunde des zweiten Spielabschnitts stellt den vollständigen Kontrast zum Ersten dar. Beide Teams neutralisierten sich im Mittelfeld, Schwung oder etwaige Torabschlüsse fehlten nach dem Seitenwechsel erst einmal gänzlich. Anschließend jedoch sollten sich die Ereignisse beinahe überschlagen… beginnend mit zwei durchaus ambitionierten KFC-Freistößen aus gut zwanzig Metern (60./61.).
Drei Minuten später verpasste ebenso Lotte eine dicke Gelegenheit in Front zu gehen. Andzouana setzte sich auf der linken Außenbahn stabil durch und legte seinen Versuch haarscharf am rechten Pfosten vorbei (64.). Demajs Abschluss flog abgefälscht über das Uerdinger Gehäuse (65.)
Erneut lediglich ein paar Augenblicke weiter spielten die Gastgeber dann plötzlich nur noch mit zehn Mann. Innenverteidiger Dominic Minz sah aufgrund taktischem Foulspiel seine zweite gelbe und somit die „Ampelkarte” (66). Ärgerlich, hatte das SFL-Team doch gerade merklich an Fahrt aufgenommen.
Lange zögerten unsere Sportfreunde nicht. Trotz der numerischen Unterzahl blieb die Marschrichtung eindeutig – drei Punkte waren das unveränderte Ziel. Dennoch glaubte danach auch der vom Ex-Bundesligaprofi Alexander Voigt trainierte KFC Uerdingen nun noch ein Stück mehr an einen potenziellen Auswärtserfolg. Innenverteidiger Jesse Sierck bugsierte das Spielgerät aus kurzer Distanz am Tor vorbei (70.).
Es folgte ein tragischer sowie gleichermaßen entscheidender Moment. Justin Neiss wurde von Nnaji entscheidend gestört, sodass das Leder zum eingewechselten Marcel Kretschmer kam. Das erst 19-jährige Uerdinger Eigengewächs fackelte nicht lange und zog ab, bevor der zum Leidwesen der Sportfreunde perfekt getroffene Kracher aus gut 25 Metern hinter Jhonny Peitzmeier einschlug – 0:1 (74.).
Ein Wirkungstreffer, der das zu bohrende Brett für Lotte – auch angesichts des Platzverweises – spürbar verkomplizierte. Zwar erspielten sich die Blau-Weißen noch die ein oder andere kleinere Gelegenheit, doch am Ende stand die dritte 0:1-Niederlage in Serie, welche die Mission Klassenerhalt erneut um ein maßgebliches Stück erhärtet.
Bereits am kommenden Samstag (9. April) folgt das nächste Heimspiel gegen den SV Rödinghausen. Anstoß ist ab 14 Uhr.
(Text: Tobias Wehrmeier I Foto: Rolf Grundke)
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