Nun ist es Fakt. Die Sportfreunde Lotte haben nach dem Wiederaufstieg in die Regionalliga West einen respektablen dritten Tabellenplatz erreicht – und das trotz den maximal unglücklichen Punktabzügen! Zum Abschluss der Saison gab es vor 4058 Zuschauern aber eine deutliche 0:4 (0:3)-Niederlage gegen den bereits vorher feststehenden Aufsteiger MSV Duisburg. Von Beginn an war Lotte eigentlich gut in der Partie, gestaltete diese zunächst offen, doch unterliefen den Sportfreunden nach dem Rückstand schlichtweg zu viele individuelle Fehler. Der Meister aus dem Ruhrgebiet bestrafte etwaige Unaufmerksamkeiten eiskalt, sodass bereits zur Pause nahezu alles klar war.
Dennoch können unsere Blau-Weißen voller Stolz auf ein weiteres erfolgreiches Jahr zurückblicken und sich jetzt auf das letzte Highlight bei Zweitliga-Rückkehrer Arminia Bielefeld freuen.
Der abschließende Regionalliga-Spieltag und damit gleichzeitig das letzte Saison-Duell im eigenen Stadion sollte nochmal ein echtes Highlight sein. Nicht nur für die Sportfreunde selber, sondern auch für die ganze Gemeinde. Schon zwei Stunden vor Anpfiff ließen sich die zahlreich mitgereisten MSV-Fans in den Lotter Kneipen nieder und versprühten einfach nur positive Stimmung. Den Aufstieg hatte das Team von Trainer Dietmar Hirsch ja schon vor Wochen klar gemacht. Vor dem Aufeinandertreffen mit den “Zebras” verabschiedete Lotte einige Akteure, personelle Wechsel im Vergleich zum 0:0 beim Wuppertaler SV gab es lediglich zwei. Albin Thaqi startete für Jeff Mensah in der Abwehr, Kamer Krasniqi löste den gelbgesperrten Leon Demaj ab.
Zwar verbuchte der MSV zu Beginn durch Linksaußen Patrick Sussek per Kopf (2.) und Maximilian Dittgen (3.) erste Abschlüsse, doch insgesamt war das ein weitgehend offener Auftakt am Lotter Kreuz. Kamer Krasniqi gab den Premieren-Versuch für die Sportfreunde ab, verfehlte das Ziel allerdings klar (5.). Brenzliger war dann schon der Kopfball von Duisburgs Joshua Bitter nach Ecke, der aber letztlich zu unplatziert war (9.). Die SFL versteckten sich nicht. So setzte sich auch Andi Wiegel mal vorne durch, dessen Schussversuch noch abgefälscht wurde (12.).
Was folgte war nun eigentlich Lottes beste Phase im gesamten Spiel. Gleich mehrere gute Ballgewinne brachten das Lübbers-Team plötzlich nah an eine Führung! Jan Wellers Hereingabe vor dem Sechzehner wurde lang und länger, erreichte Marc Heider vorne aber nicht ganz. So rauschte das Spielgerät knapp rechts vorbei (21.). Ebenso hielt das Heimteam den Regionalliga-Meister Mitte der ersten Hälfte praktisch gänzlich vom eigenen Tor fern. Es schien, als wäre heute tatsächlich etwas Zählbares möglich gegen den MSV.
Doch nach etwas mehr als einer halben Stunde schlug Duisburg dann trotzdem zu: Dittgen brachte das Leder scharf an den zweiten Pfosten, wo Jakob Bookjans schließlich goldrichtig stand – 0:1 (32.). Dieser Treffer zog dem Lübbers-Team zunächst erstmal etwas den Stecker. Von den Sportfreunden kam fortan nicht mehr viel, generell flachte das Duell jetzt ein wenig ab.
Gleich zweimal sahen die SFL dann jedoch defensiv alles andere als gut aus! Drei Minuten vor dem Seitenwechsel war Lotte zu weit aufgerückt und hinten unsortiert. Can Coskun leitete die Kugel per Kopf auf Sussek weiter, der nun völlig alleine durchlaufen konnte und den Ball wuchtig in den Kasten jagte – 0:2 (42.). Es kam sogar noch übler: Einen Coskun-Einwurf in Richtung Sechzehner verarbeitete Sussek ganz stark. Dieser ließ Thomas Kok alt aussehen und vollendete erneut eiskalt – 0:3 (45.).
Die Messe war im Grunde gelesen. Wenngleich der Drei-Tore-Rückstand zur Pause etwas happig ausgefallen sein dürfte. Durchgang Nummer zwei bot nun nicht mehr die ganz große Menge an Highlights. Lotte tat sich gegen einen sicher stehenden MSV, auch angesichts des Spielstandes, ziemlich schwer. Can Coskun prüfte SFL-Schlussmann Steffen Westphal, der das Leder zunächst nur abklatschen ließ, dann jedoch gegen Sussek zur Stelle war, bevor unsere Blau-Weißen die Situation schließlich im Verbund endgültig entschärften (54.). Ein Kopfball von Dittgen flog nur knapp über den Kasten (69.). Vereinzelt tauchte das Team von Dietmar Hirsch vorne auf, insgesamt schien das Ding aber wirklich so gut wie durch zu sein.
Da einige Gäste-Fans ein Tribünentor öffnen konnten und auf das Feld zu laufen drohten, wurde das Geschehen für einige Minuten unterbrochen. Auf dem Platz schien die Begegnung in seinen letzten Zügen doch nochmal etwas Fahrt aufzunehmen! Die nächste Unaufmerksamkeit mündete im 0:4. Der eingewechselte Jeff Amoah Mensah verlor die Kugel relativ überflüssig an MSV-Angreifer Thilo Töpken, der Westphal aussteigen ließ und bloß noch einschieben brauchte (81.). Wenig später zwang Coskun Westphal zu einer Glanztat (83.). Ein Ehrentreffer blieb den Sportfreunden verwehrt: Samuel Addai (ebenfalls eingewechselt) brach plötzlich alleine vorne durch, umkurvte Keeper Max Braune, traf aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz (88.). Steffen Westphal parierte nochmals gegen Töpken (90.).
Dann war Schluss. Die Sportfreunde Lotte unterliegen in einem anfangs durchaus offenen Duell dem Meister und Aufsteiger MSV Duisburg mit 0:4. Am Ende waren es wohl doch zu viele Fehler, die ein zukünftiger Drittligist dann eiskalt bestraft. Trotzdem war dies wahrlich kein Grund zur Resignation! Denn nach Spielschluss stand ein respektabler dritter Tabellenplatz für die Sportfreunde nach ihrem Wiederaufstieg in die Regionalliga West fest. Zumal die SFL, etwaige Punktabzüge ausgeklammert, ohnehin sogar Rang zwei erreicht hätten. In zwölf Tagen wartet auswärts bei Arminia Bielefeld zum endgültigen Saison-Abschluss noch ein weiteres Highlight im Westfalenpokal-Finale.
Sportfreunde Lotte: Westphal – Wellers, Thaqi (59. Mensah), Kok (82. Sabah), Wiegel – Thier (70. Addai), Elezi, Krasniqi (70. Facklam), Fontein, Holzweiler (46. Nyuydine) – Heider
MSV Duisburg: Braune – Bitter, Fleckstein, Hahn (46. Symalla), Coskun – Göckan, Egerer, Bookjans (56. Tugbenyo), Dittgen – Meuer (56. Willms), Sussek (46. Töpken)
Tore: 0:1 Bookjans (32.), 0:2 Sussek (42.), 0:3 Sussek (45.), 0:4 Töpken (81.)
Schiedsrichter: Lars Bramkamp (Hattingen)
Zuschauer: 4058
Nächstes Spiel: Das Westfalenpokal-Endspiel (29. Mai, 14 Uhr) bei Arminia Bielefeld.
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