Volle Lotte! Denn du bist mein Verein.

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„Schlammschlacht“ in Vreden endet 1:1

Die Sportfreunde Lotte müssen in der Fremde erneut mit nur einem Punkt leben. Das 1:1 (1:0)-Remis bei der SpVgg Vreden entwickelte sich vor 350 Besuchern sowie begleitendem Regenwetter mehr und mehr zu einem echten Kampfspiel auf schwierigem Geläuf. Immer wieder hatte Lotte mit den einsatzfreudigen Hausherren so seine Probleme. Zwar konnten unsere Blau-Weißen nach der Pause noch für den wichtigen Ausgleich sorgen, doch am Ende hatte das Lübbers-Team wohl auch ein wenig Glück, dass die Spielvereinigung ihre Hochkaräter zum Schluss nicht besser zu nutzen wusste.

Aufstrebende Gastgeber bieten Lotte sofort Paroli

Personell gab es vor dem 24. Spieltag eine Änderung im Vergleich zum Aufgebot des 4:1-Erfolges über die SG Finnentrop/Bamenohl. Leon Gino Schmidt stand für den gelbgesperrten Fatlum Elezi in der Anfangself. Da bereits im Vorfeld vermehrter Regenfall für den Sonntag angekündigt war, konnte man sich ungefähr denken, was Lotte im Vredener Hamalandstadion erwarten würde.

Die hochmotivierte Elf von Andree Dörr sowie Spielertrainer Romario Wiesweg ging mit den zwei zuletzt eingefahrenen Siegen im Rücken sofort mutig im Duell mit unseren Sportfreunden zu Werke. Eben jener Romario Wiesweg hatte auch den ersten gefährlichen Abschluss der Partie, schoss aber knapp am Luyambula-Gehäuse vorbei (8.). Die SFL näherten sich nach einer Viertelstunde aussichtsreich im Geschehen an. Marc Heider trieb den Ball über links und suchte Leon Gino Schmidt im Zentrum. Den Versuch Schmidts konnte Vreden zur Ecke blocken (14.).

Vreden belohnt sich nach einer halben Stunde

Alles in allem blieb das Heimteam dennoch zunächst etwas zwingender. Insbesondere ein Akteur trat fortan immer häufiger in Erscheinung: Robin Schultealbert. Der Mittelfeldmann zwang Michael Luyambula erst mit einem unangenehm hohen Flankenball zu einer Glanztat (16.), danach verfehlte der 21-jährige per Direktabnahme nur knapp sein Ziel (19.). Wenig später verpasste Schultealbert außerdem mit günstiger Freistoßposition den Führungstreffer der Spielvereinigung.

Auch Lübbers schien die anfängliche halbe Stunde nicht so recht gefallen zu haben, der bereits jetzt eine taktische Änderung vornahm. Niklas Determann ersetzte Leon Gino Schmidt. Dem eigenen Auftritt half das allerdings vorerst ebenfalls noch nicht. Die Gastgeber aus dem Kreis Borken belohnten ihre kämpferische Darbietung sogar mit der Führung: Schultealbert spielte einen öffnenden Pass Richtung Nicolas Ostenkötter, SFL-Innenverteidiger Albin Thaqi rutschte auf dem nassen Rasen weg und Ostenkötter platzierte seinen Schuss gnadenlos im rechten Eck – 1:0 für Vreden (32.). Lotte hatte zwar noch die Chance durch Dogan vor dem Seitenwechsel auszugleichen (39.), doch es ging mit besagtem Rückstand in die Kabine.

Begegnung passt sich zeitweise dem Wetter an

Klar war – im zweiten Spielabschnitt musste den Sportfreunden etwas einfallen. Das Tor spielte den selbstbewussten Hausherren bei jener wahren „Schlammschlacht“ wohl nahezu optimal in die Karten. Nach Wiederbeginn bot sich jedoch zunächst ein ähnliches Bild. Weiter strahlte die SpVgg den Tick mehr Gefahr aus. Plötzlich bekam Offensivmann Luis Frieling das Spielgerät eigentlich perfekt serviert, traf das Leder aber nicht richtig. Glück für Lotte (49.).

Übermäßiger Spielfluss kam in dieser Phase nicht zustande. Mehrere kleinere Verletzungen – offenbar teilweise auch dem Platz und Wetter geschuldet – bestimmten nun das Aufeinandertreffen. Vredens Kapitän Maximilian Hinkelmann spielte gar über 25 Minuten mit Turban weiter. Doch langsam fand Lotte besseren Zugriff. Der Freistoß von Philip Fontein war beispielsweise gar nicht mal so ungefährlich, bevor Buri Nyuydines Abschluss sicher in den Armen des Vredener Keepers landete (64.).

Baya leitet Ausgleich ein – Lotter Führung aberkannt

Die Sportfreunde blieben trotzdem am Drücker. Nyuydine setzte Max Ritter klug in vorderster Front ein, der wiederum Heider in der Mitte fand. Dieser vergab zwar das ganz dicke Ding, doch zuvor wurde ohnehin auf Abseits entschieden (66.). SFL-Trainer Fabian Lübbers reagierte, brachte weiteres Angriffspersonal aufs Feld. In der Tat bewies der Coach mit der Hereinnahme von Georges Baya kein schlechtes Händchen. Baya tankte sich nahe der Grundlinie durch, gab nach innen zu Halil Can Dogan. Der Deutsch-Türke knallte das Leder entschlossen unter die Latte – 1:1 (72.)!

Es brach eine Schlussphase an, welche es nochmals in sich hatte. Beide Mannschaften hätten sich in den letzten Minuten gut und gerne mit dem dreifachen Punktgewinn beschenken können. Ein weiterer Fontein-Freistoß rutschte durch – bis über die Torlinie. Schiedsrichterin Nadine Westerhoff hatte zum Leidwesen der Sportfreunde erneut eine Abseitsposition erkannt (84). Kurz vor Anbruch der fünfminütigen Nachspielzeit prüfte Dogan Torwart Tom Breuers (90.).

SFL entkommen Niederlage nur knapp

Vredens Dennis Wüpping traf wiederum mit strammem Geschoss nur den linken Pfosten (78.), vergab in der Extrazeit eine weitere große Gelegenheit (90.+4). Tief durchatmen konnte Lotte erst recht, weil ebenso Hinkelmann die Top-Möglichkeit zum Siegtreffer liegen ließ (90.+5).

Die Sportfreunde Lotte bleiben nach dem Remis weiter auf dem zweiten Tabellenplatz und haben am kommenden Gründonnerstag (28. März, 19 Uhr) gegen Spitzenreiter ASC 09 Dortmund eine große Chance, sich selbst zurück nach ganz oben zu schießen. Blickt man auf den kompletten Spielverlauf, so dürfte das Resultat im Vredener Hamalandstadion heute eher als Punktgewinn eingestuft werden.

Daten zum Spiel

SpVgg Vreden: Breuers – Dziho, Heisterkamp, Verwohlt, Nijland – Schultealbert, Wilkes (71. Ülütas), Wiesweg (67. Wüpping) – Frieling (90. Sinner), Ostenkötter (87. Kouyate) – Hinkelmann

SF Lotte: Luyambula – Lübke, Sabah, Thaqi, Ritter – Fontein – Dogan, L. Schmidt (28. Determann) – Nyuydine, Ibrahim (68. Baya) – Heider

Tore: 1:0 Ostenkötter (32.), 1:1 Dogan (72.)

Schiedsrichter: Nadine Westerhoff (Castrop-Rauxel)

Zuschauer: 350

 

(Bericht: Tobias Wehrmeier I Foto: Rolf Grundke)