Volle Lotte! Denn du bist mein Verein.

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Ordentlicher Saisonabschluss bei Fortuna Köln - trotz Niederlage

Das war er, der 38. Spieltag. Nun ist die Zeit in der Regionalliga West für unsere Blau-Weißen auch offiziell vorerst beendet. Zwar musste die Mannschaft von Trainer Tim Wendel-Eichholz zur Verabschiedung der langjährigen Spielklasse eine knappe 1:2 (0:1)-Niederlage beim SC Fortuna Köln hinnehmen, doch zeigte diese wie zuletzt erneut, dass sie sich in keiner Form vorzeitig hängen lassen würde.

Beim kurzweiligen Aufeinandertreffen der beiden Demaj-Brüder gelang dem ehemaligen SFL-Offensivakteur letztlich der Siegtreffer in einer chancenreichen Partie. Manasse Fionoukes erstes Saisontor markierte zuvor den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Fortuna schlägt früh zu

Wie schon in der abgelaufenen Woche im Heimspiel gegen den Wuppertaler SV startete Lotte durchaus spürbar engagiert in die letzte Begegnung. Maximilian Franke probierte sich früh an einer Torannäherung, schloss aber aus zentraler Position nicht entschlossen genug ab (1.). Anders die Kölner: nach schön vorgetragenem Gegenstoß über Timo Hölscher und Suheyel Najar blieb letzterer vor Peitzmeier eiskalt – 1:0 (4.).

Danach hatten die Sportfreunde großes Glück, dass der Schlussmann infolge eines schweren Stockfehlers in der eigenen Defensivabteilung hellwach vor Fortuna-Angreifer Sascha Marquet reagierte (6.). Auf der Gegenseite hätte Robert Nnaji hingegen beinahe den schnellen Ausgleich erzielt. Der regionalligaerfahrene Abwehrhühne Jannik Löhden war noch entscheidend dazwischen (7.).

Für die anwesenden Zuschauer im Kölner Südstadion lohnte sich der Besuch bereits zu diesem Zeitpunkt, auch wenn jene Partie eigentlich keinen großen sportlichen Wert mehr besaß. Spätestens nach einer Viertelstunde hätte Drilon Demaj allerdings auf Nnaji-Zuspiel wohl für den nicht unverdienten Ausgleich sorgen müssen. Aus kurzer Distanz konnte der jüngere der beiden Demaj-Brüder das Leder aber nicht verwerten (14.).

SFL ist gut drin und setzt Nadelstiche

Zwischenzeitlich ging es tatsächlich förmlich hin und her. Zwar gehörte dem Tabellenfünften erwartungsgemäß viel Ballbesitz, jedoch präsentierte sich Lotte vor allem im Umschaltspiel oft unangenehm für die Gastgeber. Zunächst scheiterte Marquet einmal mehr am starken Peitzmeier (26.), dann vergab Franke alleine vor Keeper André Weis nach erneuter Nnaji-Vorlage auf ärgerliche Weise den nächsten dicken Hochkaräter (27.).

Ein weiterer sollte lediglich zehn Minuten später folgen, als Robert Nnaji diesmal selbst im Fokus stand. Der Engländer behauptete sich stabil gegen Löhden und setzte seinen Schuss fulminant in Richtung des oberen Torgestänges (37.). Zwei schick getretene Freistöße von Najar (41.) sowie Erhan Yilmaz (45.), bei denen sich beide Torhüter jeweils auszeichnen konnten, beendeten den ersten Durchgang.

Engagierter Auftritt wird mit Ausgleich belohnt

Zu Beginn des zweiten Abschnittes waren es eher die Hausherren, denen mehr Spielanteile gehörten. So verhinderte Peitzmeier beispielsweise gegen den unmittelbar vor ihm auftauchenden Leon Demaj einen höheren Rückstand (55.). Dass die Sportfreunde jedoch dran blieben sowie auf mögliche gegnerische Fehler spekulierten sollte sich wenig später auszahlen…

Einen plötzlichen Fauxpas des Fortuna-Innenverteidigers Dominik Lanius wusste Manasse Fionouke für sich zu nutzen, indem dieser auf Weis zusteuerte und das Spielgerät staubtrocken versenkte – 1:1 (60.). Definitiv war dies auf den ersten Blick ein Wirkungstreffer, welcher den Sportfreunden anschließend zunächst wieder mehr Sicherheit gab.

Erst Drama vom Punkt, dann kommt ein gewisser Leon Demaj…

Doch der Drang der Kölner sollte am Samstagnachmittag noch einmal deutlich zunehmen. Besonders der quirlige Rechtsaußen Mike Owusu bereitete der SFL-Hintermannschaft immer wieder Sorgenfalten. Wie auch in der 75. Spielminute, als dieser im Sechzehner zu Fall kam und Schiedsrichter Christian Scheper umgehend auf Strafstoß entschied.

Der Sache annehmen tat sich der bis dato etwas glücklose Sascha Marquet. Dabei sollte es auch bleiben: Marquet setzte den fälligen Foulelfmeter einige Meter über das Lotter Gehäuse (76.). Das ließ die Elf von Trainer Alexander Ende aber augenscheinlich unbeeindruckt. Ein weiteres Mal brachte Owusu das Spielgerät gefährlich in den Sechzehner, bevor Lotte gerade noch so zur Ecke klären konnte (78.).

Für den Schlusspunkt des Nachmittags sollte ausgerechnet der Ex-Sportfreunde-Angreifer Leon Demaj verantwortlich sein… Per kluger Einzelaktion platzierte dieser das Leder sehenswert im rechten Toreck – 2:1 (85.). Die Entscheidung.

Ohne auch nur einer Sekunde möglicher Nachspielzeit endet für die Sportfreunde Lotte am Ende mit 30 Zählern sowie dem 18. Tabellenplatz vorerst der Alltag in der Regionalliga West. Nun wartet die Oberliga Westfalen. Wie und mit welchem Personal, das zeigen die kommenden Tage und Wochen…

(Text: Tobias Wehrmeier I Foto: Alexander Frontzek)