Volle Lotte! Denn du bist mein Verein.

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Lotte fehlen in Überzahl zündende Ideen

Die Sportfreunde Lotte mussten sich auch beim zuvor als defensivstark angepriesenen Wuppertaler SV geschlagen geben.

Fußball-Spielszene mit Kapitän

Bei der 1:2-Niederlage scheiterte das SFL-Team, welches eine komplette Spielhälfte in Überzahl agierte, schlussendlich an besagter sowie einmal mehr unter Beweis gestellten Kompaktheit der Schwebebahnstädter. So stand nach Abpfiff das neunte verlorene Auswärtsspiel im neunten Anlauf fest.

Zwei Punkte Rückstand hatte der Wuppertaler SV vor Spielbeginn auf Tabellenführer Rot Weiss Essen. Dass die Mannschaft von Trainer Björn Mehnert stark daran interessiert war, weiter Druck auf die obere Spitze auszuüben, machten die ersten Minuten mehr als deutlich. Temporeich begann die Partie, in der ausgerechnet Ex-Lotter Kevin Rodrigues Pires seinem alten Verein beinahe eine kalte Dusche verpasst hätte. Doch dessen aussichtsreicher Versuch strich knapp am heute von Michael Luyambula gehüteten Kasten vorbei (7.). Durch das offensivfreudige Auftreten der Hausherren, boten sich auch Lotte vereinzelte Umschaltmomente, welche zunächst für keinen Ertrag sorgten. Mehr Gefahr strahlte insgesamt der WSV aus: Dominik Minz konnte eine Hereingabe von Angreifer Kingsley Sarpei noch so eben zur Ecke klären (10.), aus der sich die nächste Schussgelegenheit für Rechtsverteidiger Moritz Montag ergab – Luyambula parierte glänzend (11.). Dennoch war es kurz darauf passiert: erneut behauptete sich Sarpei auf der rechten Seite und hatte in jener Szene mit seinem Zuspiel ins Zentrum mehr Erfolg als zuvor. Semir Saric schob entschlossen ein – 1:0 für den WSV (16.).

In der Folge wurde es dann so richtig turbulent, als Keeper Sebastian Patzler auf der gegenüberliegenden Seite einen Rückpass seines Vordermannes mit der Hand aufnahm. Folge: Indirekter Freistoß im Wuppertaler Sechzehnmeterraum! Cedric Euschen stellte sich der Verantwortung und traf das Leder keineswegs schlecht, doch Patzler bereinigte die Situation mit einer hochklassigen Abwehraktion (20.). Das Steinmann-Team blieb jetzt dran, entwickelte zu diesem Zeitpunkt neuen Glauben. Mit Erfolg – Ka-ram Han brachte das Spielgerät im Anschluss eines Eckballs in die Mitte, wo Dominic Minz zum umjubelten Ausgleich einnetzte. Das Lotter 1:1 war der erste WSV-Gegentreffer seit über 485 Minuten (25.). Zum Leidwesen der Sportfreunde fand Wuppertal aber die passende Antwort: Der umtriebige Saric legte perfekt für den erfahrenen Torjäger Marco Königs auf, welcher in eiskalter Stürmer-Manier seine Farben schnell wieder in Front brachte – 2:1 (29.). Sowohl Moritz Montag (30.), als auch Königs (32.), hätten zügig für noch klarere Verhältnisse sorgen können. Die Partie sollte jedoch offenbleiben. Den Blau-Weißen bot sich über Aydinel vor dem Pausentee gar die dicke Gelegenheit, erneut auszugleichen, wenn dieser den Blick für den besser postierten Euschen gehabt hätte (42.).

Dass mit Semir Saric der bis dato auffälligste Akteur aufgrund wiederholtem Foulspiel des Feldes verwiesen wurde, eröffnete erst recht alle Möglichkeiten für einen möglichen SFL-Punktgewinn im Bergischen Land. Dieses Vorhaben sollte sich als kompliziertes Unterfangen herausstellen. Das WSV-Team überließ Lotte nach dem Seitenwechsel zwar zunehmend mehr Ballbesitz, machte aber die Räume enger und echte Torgelegenheiten blieben lange Zeit Mangelware. Der Tabellendritte ließ die Sportfreunde förmlich an ihrer defensiven Qualität verzweifeln, sodass sich das Geschehen über weite Strecken lediglich zwischen den beiden Strafräumen abspielen sollte. Einzig Euschen (53.) sowie Rodrigues Pires (54.) sorgten für ernstzunehmende Abschlüsse. Es dauerte tatsächlich bis wenige Minuten vor dem Abpfiff, da ließ Lottes Nummer 10 die nächste, gleichzeitig aber auch letzte Chance des Nachmittags liegen (87.).

Die Sportfreunde Lotte verlieren damit das neunte Auswärtsspiel in Serie und treffen am nächsten Sonntag (5. Dezember, 14 Uhr) mit Fortuna Köln auf das nächste Spitzenteam.

(Text: Tobias Wehrmeier I Foto: Frank Diederich)

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