Volle Lotte! Denn du bist mein Verein.

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Sieg über Wuppertal - Lotte bietet packendes letztes Heimspiel

Die Sportfreunde Lotte haben im vorerst abschließenden Heimspiel in der Regionalliga West einen zufriedenstellenden Abschied hingelegt. Beim 2:1 (1:1) gegen den Wuppertaler SV überzeugten die Blau-Weißen noch einmal mit großer Leidenschaft und Spielfreude. Gegen den Tabellendritten aus der Schwebebahnstadt sollte zeitweise gar ein weitaus höherer Erfolg im Rahmen des Möglichen liegen.

Damit knackt das Wendel-Eichholz-Team zum Ende einer schweren Spielzeit zumindest noch die 30-Punkte-Marke. In der kommenden Woche wartet zum Ausklang dann der SC Fortuna Köln, bevor sich der Blick endgültig in Richtung Oberliga richtet.

SFL wollen noch einmal liefern – und tun es!

Zu einer ersten Gelegenheit in jener, gleich zu Beginn kurzweiligen Begegnung kam die Elf von Trainer Björn Mehnert: Ein WSV-Freistoß aus dem Halbfeld erreichte den aufgerückten Innenverteidiger Lion Schweers. Der Schuss des Ex-Münsteraners wurde zur Ecke abgefälscht (4.). Doch die Sportfreunde fanden mit beherzter Herangehensweise schnell den richtigen Schlüssel…

Über Hakim Traoré und Robert Nnaji kam der Gastgeber erstmals gefährlich in die vordere Spitze. Cedric Euschen vergab am Ende einer anfänglichen Angriffskette deutlich (6.). Lotte blieb allerdings bissig und kam zum frühen 1:0: Euschen eroberte das Spielgerät und bediente Nnaji, welcher das Leder souverän im rechten unteren Eck unterbrachte (7.).

Wenngleich es in der Liga um nichts handfestes mehr ging, entwickelten die Blau-Weißen mächtig Spaß bei herrlichem Fußballwetter. Vor allem der auffällige Traoré setzte über seine linke Seite immer wieder Ausrufezeichen. Die WSV-Deckung konnte zunächst klären (8.), bevor Nnaji kurz darauf deutlich zu hoch zielte (10.).

Sportfreunde beeindrucken, legen aber nicht nach…

Das war wirklich höchst ansprechend, was die bereits seit zwei Wochen abgestiegene SFL-Truppe den anwesenden Zuschauern bot. Ebenso hielt diese den Tabellendritten über weite Strecken zunächst auch defensiv mehr als in Schach. Der Fernschuss des damaligen Lotters Kevin Rodrigues-Pires (weit drüber) blieb lange die einzig nennenswerte Aktion des Wuppertaler SV (19.).

Klar erkennbare Spielfreude zeigte weiterhin das Team vom Autobahnkreuz. Mit der dicken Chance auf das 2:0! Maximilian Franke steuerte gänzlich allein auf das Tor des 31-jährigen Sebastian Patzler zu und hatte schlussendlich womöglich sogar zu viel Zeit. Patzler blieb Sieger (20.).

Der Drang nahm nicht ab. Erneut erarbeitete sich Lotte vor dem gegnerischen Sechzehner energisch den Ball, sodass auch Nnaji aussichtsreich zum Abschluss kam. Dem Versuch des Engländers fehlte aber nötige Power (23.). Patzler gewann gegen Franke wenig später das zweite kleine Privatduell (29.) und Euschens Geschoss rauschte hauchdünn am langen Eck vorbei (32.).

Eine alte Fußballweisheit bewahrheitet sich!

Wie heißt es doch so schön? „Wenn du vorne die Dinger nicht machst, dann kriegst du sie halt hinten”. Genau das passierte in der 37. Minute. Felix Backszat gewann infolge eines Freistoßes aus der Wuppertaler Hälfte den Ball und nutzte sträflich frei im Sechzehner seinen Moment – das 1:1 aus dem Nichts.

Der Spielstand war zur Pause aus SFL-Sicht denkbar unglücklich, hatten diese doch nahezu den gesamten ersten Durchgang im Griff. Zudem blieben mehrere Hochkaräter unvollendet. Auch wenn der Gegner – der seine Tabellenposition wohl bereits in Stein gemeißelt hat – nicht immer ins letzte Risiko ging, wäre eine Führung der Sportfreunde ein verdienter Lohn gewesen.

Durchgang Nummer zwei ist offener 

Tatsächlich zeigte sich die Mehnert-Elf nach dem Seitenwechsel deutlich häufiger vor dem Strafraum der Hausherren. Dem eingewechselten Angreifer Kevin Hagemann sowie Traoré auf der anderen Seite gehörten binnen weniger Sekunden erste Abschlüsse (49.). Letzterer blieb weiter ein stetiger Aktivposten, dessen gefühlvoller Fernschuss noch die Querlatte touchierte (56.).

Trotz des nun etwas ausgeglicheneren Spielverlaufs ging Lotte wieder in Front: Eine Fionouke-Flanke ging bis zu Franke durch, welcher im Zentrum noch einen Haken schlug und dann mit abgefälschtem Ball traf – 2:1 (61.). Im Anschluss an den Treffer war die eigene Defensivabteilung dann aber einmal nicht vollständig wach. Hagemann vergab gleich doppelt den postwendenden Ausgleich (63.).

Unterhaltsamer Sonntag klingt langsam aus

Auf der Haupttribüne herrschte vielerseits Einigkeit: hätte die Mannschaft aus dem Bergischen Land noch ein Wort um einen möglichen Aufstieg mitzusprechen – es wäre möglicherweise nochmal eine etwas andere Partie geworden. Dennoch erwischten fokussierte sowie in den Zweikämpfen aufmerksame Sportfreunde einen ihrer stärksten Tage. Franke scheiterte aus ungünstigem Winkel an Patzler (75.).

Viel sollte allerdings nicht mehr passieren. Die Bemühungen des WSV brachten Lotte in der Schlussphase nicht mehr aus dem Konzept. Peitzmeier parierte final gegen Hagemann (90.+3), bevor Fionouke an der endgültigen Entscheidung vorbei rutschte (90.+5).

Die Sportfreunde Lotte belohnen sich für einen beeindruckenden letzten Regionalliga-Auftritt vor eigenem Publikum und haben somit 30 Punkte auf dem Konto. Zum Abschluss gastieren die Blau-Weißen am Samstag (15. Mai, 14 Uhr) im Südstadion beim SC Fortuna Köln.

(Text: Tobias Wehrmeier I Foto: Frank Diederich)