Eine echte Achterbahn der Gefühle haben die Sportfreunde Lotte am Freitagabend beim Heimspiel gegen die Düsseldorfer U23 erlebt. Vor allem ein SFL-Akteur ragte heraus: Marc Heider! Der Angreifer brachte Lotte nicht nur in Führung, sondern drehte nach ärgerlichem Rückstand mit ansehnlichen Treffern auch die Partie. Doch das Lübbers-Team hielt einer heute offensivstarken Fortuna nicht bis zum Ende stand und musste kurz vor dem Ende noch das ganz bittere 3:3 schlucken.
Der Lotter Coach schickte zum Februar-Abschluss die selbe Elf ins Rennen, welche zuletzt 3:1 bei der Paderborner U21 siegreich war. Gegen den Düsseldorfer Nachwuchs erhoffte sich Fabian Lübbers außerdem einen ähnlichen Auftritt, wie es eben gegen eine typische U-Mannschaft vonnöten ist. Doch unsere Blau-Weißen hatten es mit einem aufgeweckt nach vorne spielenden Gast zu tun. Ein erster Abschluss von Linksaußen Kevin Brechmann rauschte nur knapp am linken Pfosten vorbei (4.). Generell erwischte Düsseldorf den etwas besseren, gleichzeitig gefährlicheren Beginn.
Nach zehn Minuten meldete sich aber auch Lotte in der Partie an: Marc Heider spielte Nico Thier überlegt frei, der jedoch am Bein von Keeper Ben Zich scheiterte (10.). Ebenso rettete der Fortuna-Schlussmann per Glanztat gegen Albin Thaqi zur Ecke (11.). Und wie bereits doppelt zuletzt in Paderborn, führte gleichermaßen hier ein Eckstoß zum Erfolg! Von Elezi ins Zentrum gebracht, kam die Kugel irgendwie zu Marc Heider, dessen abgefälschter Schuss wohl unhaltbar im Kasten einschlug – 1:0 (12.). Jetzt hatten die Sportfreunde das Duell augenscheinlich voll an sich gerissen. Jeder Standard sorgte in dieser Phase gefühlt für Gefahr, außerdem bewahrte Torwart Zich die Fortuna beim Brodersen-Versuch ebenfalls vor dem schnellen zweiten SFL-Treffer (16.).
Von der noch selbstbewusst beginnenden Düsseldorfer U23 war in besagten Minuten nicht mehr viel zu sehen. Somit kam das 1:1 kurz darauf eher überraschend: Luca Majetic knöpfte Johannes Sabah im Mittelfeld das Leder ab, dann ging es über Deniz Bindemann und Tom Barth mal schnell über den rechten Flügel. Barths unangenehme Hereingabe köpfte schließlich Stürmer Kilian Skolik in die Maschen. Auch Thomas Kok konnte den Einschlag auf der eigenen Torlinie nicht mehr verhindern (20.).
Durchaus ein Wirkungstreffer. Fortan war die Energie und der Drang auf einen zügigen zweiten Treffer so ein wenig weggeblasen. Lotte tat sich nun wieder merklich schwerer mit dem Tabellenzwölften. Es dauerte eine ganze Weile, bis plötzlich Fatlum Elezi ein echtes Pfund von der Sechzehnergrenze abgab! Bärenstark entschärfte Ben Zich das wuchtige Geschoss des SFL-Kapitäns (36.). Die Nase vorn in Sachen Effizenz behielt im ersten Durchgang der Gast: Rountinier Danny Latza schaltete blitzschnell, indem dieser den Ball perfekt getimed in den Lauf von Bindemann legte. Der frühere Preußen-Angreifer blieb vor Westphal cool – 1:2 (41.). Anschließend hatten unsere Blau-Weißen sogar kurz richtig Glück, dass der feine Schlenzer Tom Barths lediglich den Außenpfosten touchierte und nicht ebenfalls im Lotter Gehäuse einschlug (45.).
In Abschnitt Nummer zwei bäumte sich das Lübbers-Team noch einmal auf – Und verpasste reihenweise den Ausgleich: Marc Heider flog an einer Thier-Flanke haarscharf vorbei (47.), Albin Thaqi scheiterte nach nahezu perfektem Elezi-Freistoß aus kurzer Distanz an Zich (50.) und Leon Demajs Versuch segelte rechts am Tor vorbei (55.). Doch Lotte machte weiter Alarm! Wenngleich die Düsseldorfer Fortuna stets gefährlich bei eigenen Umschaltaktionen blieb, wollte das Heimteam nun unbedingt den Ausgleich: Nyuydines Schuss wehrte erneut Ben Zich zur Ecke ab (60.), bevor Nico Thiers aussichtsreiche Möglichkeit gerade noch geblockt wurde (62.).
Abseits von den Angriffsbemühungen unserer Sportfreunde gelang den Landeshauptstädtern Nordrhein-Westfalens dann kurz mal etwas Entlastung. Und wie! Kevin Brechmann befand sich bei der Ballannahme offenbar nicht in der verbotenen Zone, welcher Kilian Skolik in vorderster Front bediente. Dank Westphal’s starker Tat im Eins-gegen-Eins blieben die SFL aber weiter in der Partie (63.). Und der Einsatz des Keepers sollte sich nur sechs Minuten später auszahlen: Philip Fontein gab den Ball hoch nach Innen, wo Marc Heider gekonnt zum Seitfallzieher ansetzte. Von der Latte sprang das Spielgerät hinter die Linie – 2:2, ein echtes Traumtor (69.)!
Nicht zu Unrecht jedoch bezeichnete Trainer Fabian Lübbers die Begegnung im Nachgang als „wild“. Jetzt bekam Lotte wieder kurz keinen Zugriff, Zentler setzte Bindemann ein, der hauchdünn am langen Pfosten vorbeizielte und somit das postwendende 2:3 verpasste (71.). Ein unglaublich spannendes Aufeinandertreffen, das jetzt in beide Richtungen ausschlagen konnte. Tatsächlich kippte das Duell in der Folge Pro SFL, weil Albin Thaqi den Ball absolut gefühlvoll nach vorn in Richtung Heider schlug, dieser das Leder noch vor Keeper Zich mit dem Fuß erwischte und dann souverän einnetzte. Eine ganz toll vorgetragene Szene unserer Sportfreunde! – 3:2, der dritte Heider-Treffer (80.).
Es blieb allerdings noch etwas Zeit für die Mannschaft von Trainer Jens Langeneke. Angesichts der Düsseldorfer Offensivstärke am heutigen Freitagabend, war das Ding natürlich noch lange nicht durch. Die Blau-Weißen hielten dem Angriffsdruck letztlich nicht bis zum Ende stand. Deniz Bindemann behauptete sich im Strafraum und fand irgendwie den eingewechselten Lennart Garlipp am kurzen Pfosten. Der eingewechselte Fortuna-Angreifer hatte gar keine Mühe zum 3:3 einzuschieben (89.).
Das war’s. Eine ausgesprochen unterhaltsame Regionalliga-Begegnung am Lotter Kreuz bringt schlussendlich nicht den erhofften Heimsieg, um großen Druck auf Tabellenführer MSV Duisburg auszuüben. Der heutige Kontrahent aus Düsseldorf legte zudem wohl alles andere als seinen schwächsten Saison-Auftritt hin und ärgerte Lotte immer wieder. Insgesamt scheint die Punkteteilung daher letztlich auch gerecht.
Sportfreunde Lotte: Westphal – Sabah, Kok, Thaqi – Nyuydine (65. Addai), Elezi, Krasniqi (65. Fontein), Brodersen (81. Milic) – Demaj, Thier (75. Lübke), Heider (81. Bapoh)
Fortuna Düsseldorf II: Zich – Boller, Egouli, Brodersen – Latza, Zentler (84. Garlipp), Majetic, Barth (80. Savic) – Brechmann (84. Wagemann), Bindemann (90. Arabaci), Skolik (80. H. Anhari)
Tore: 1:0 Heider (12.), 1:1 Skolik (20.), 1:2 Bindemann (41.), 2:2 Heider (69.), 3:2 Heider (80.), 3:3 Garlipp (89.)
Schiedsrichter: Selim Erk (Herne)
Zuschauer: 978
Nächstes Spiel: Auswärts (Mittwoch, 5. März, 19 Uhr) beim FC Gütersloh.
(Bericht: Tobias Wehrmeier I Foto: Rolf Grundke)
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