Auch nahe der niederländischen Grenze konnten unsere Sportfreunde beim 1:2 (0:1) gegen den SV Straelen keine weiteren Zähler für das eigene Selbstvertrauen sammeln. Die noch um den Ligaverbleib kämpfenden Hausherren agierten dabei lange mit viel Engagement, während Lotte erst nach einem Platzverweis zunehmend besser in die Partie fand.
Trotz eines sehenswerten Aydinel-Treffers steht am Ende die bereits 25. Saisonniederlage. Zwei Begegnungen hat das Team von Trainer Tim Wendel-Eichholz noch zu absolvieren.
Das erste Mal für so etwas wie leichte Unruhe sorgen konnten nach drei Minuten allerdings unsere Sportfreunde: Cedric Euschen reagierte bei einer kleinen anfänglichen Unsicherheit von SVS-Keeper Kevin Kratzsch handlungsschnell und spritzte dazwischen. Das Spielgerät sprang jedoch aus Sicht des jungen Torhüters glücklicherweise an dessen Gehäuse vorbei (3.).
Euschen vergab ebenso die zweite Lotter Möglichkeit, der nach zartem Solo deutlich zu hoch zielte (6.). Die Mannschaft des erst kürzlich neu verpflichteten Coaches Steffen Weiß meldete sich durch Abschlüsse der Offensivkräfte Gianluca Rizzo sowie Cagatay Kader in der Begegnung an (5./7).
Anschließend sollte eine erste zaghafte Drangperiode des Tabellensechzehnten folgen. Sichtbar gewillt, mit einem Erfolg die Abstiegsränge zu verlassen, erarbeitete sich Straelen nun mehrere Standardsituationen. Die Blau-Weißen konnten sich zunächst befreien. Sogar vielversprechend: Euschen setzte Hakim Traore toll ein, welcher letztlich doch noch an seinem Widersacher scheiterte (15.).
Dennoch ging der SVS nicht unverdient in Führung: Jannik Stevens schlug das Leder einfach mal hoch in den Sechzehner, wo Rechtsaußen Kelvin Lunga den entscheidenden Moment vor Michael Luyambula am Ball war und entschlossen einköpfte – 1:0 (22.). Assistgeber Stevens hätte Sekunden später mittels weiterer Flanke, welche zur „Bogenlampe” werden sollte, fast prompt erhöht – das Aluminium rettete (23.).
Die Gastgeber blieben im Stadion an der Römerstraße das aktivere Team. Lotte hatte nach dem Rückstand zunächst schlichtweg zu wenig entgegenzusetzen. Wenn sich den Blau-Weißen mal Platz bot, zogen diese aus vereinzelten Situationen nicht genügend Ertrag. Straelen hingegen arbeitete am zweiten Treffer vor der Pause – Luyambula parierte glänzend aus kurzer Entfernung gegen Rizzo (34.).
Plötzlich war sie dann doch da, die dicke Gelegenheit: SFL-Kapitän Timo Brauer fand mit hohem Zuspiel den gut postierten Exauce Andzouana, doch dieser konnte den Ball aus Nahdistanz per Kopf nicht entscheidend drücken (37.). Die knappe Führung des SV Straelen ging zur Pause insgesamt wohl trotzdem in Ordnung.
Was sich unsere Sportfreunde für den zweiten Spielabschnitt auch vorgenommen hatten, erlitt zunächst einmal einen herben Dämpfer: Kevin Wolze bediente klug den vorne wartenden Lunga, dessen folgendes Zuspiel ins Zentrum Toshiaki Miyamoto erreichte. Aus dem Gewühl heraus stellte der Japaner keine 180 Sekunden nach Wiederbeginn auf 2:0 (48.).
Trotz der mehr als kalten Dusche versuchte Lotte so weit es ging den Kopf oben zu halten. Tatsächlich hatte die Wendel-Elf eine schnelle Antwort parat, aber Hakim Traore verfehlte das Tor aus achtzehn Metern denkbar knapp (50.). Der SV Straelen schien in der Folge eher auf zügige Gegenstöße zu spekulieren und überließ den Blau-Weißen mit den zwei Treffern im Rücken zunehmend den Spielaufbau.
Nicht zügig genug gehen konnte es kurz darauf allerdings dem erfahrenen Kapitän Kevin Wolze, der bei einem Einwurf schnell schalten wollte und den unmittelbar vor ihm stehenden Traoré „mit dem Spielgerät vertraut machte”. Der Unparteiische wertete besagte Wurfaktion des Ex-Osnabrückers als Tätlichkeit und schickte diesen frühzeitig vom Feld (53.).
Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatten die Gäste endgültig jegliche Spielkontrolle inne und schienen mit dieser zunächst ebenso gut klarzukommen. Traoré (ans Aluminium) war erneut nur hauchdünn vom Anschlusstreffer entfernt, den im Nachgang der eingewechselte Emre Aydinel besorgte. Der Deutsch-Türke hämmerte den Abstauber sehenswert in die Maschen – nur noch 1:2 aus Lotter Sicht (61.).
Für das Team von der niederländischen Grenze ging es jetzt ausschließlich um die Sicherung des Ergebnisses und der damit verbundenen wichtigen Zähler im Abstiegskampf. Cedric Euschen hätte jenes Vorhaben der Weiß-Elf beinahe gnadenlos durchkreuzt, welcher nach toller Ballannahme den langen Pfosten um haaresbreite verfehlte (71.).
Doch wie so oft in der laufenden Saison gelang es unseren Sportfreunden in der Summe zu selten, den Gegner häufiger vor Probleme zu stellen. Die letzte Gelegenheit doch noch einen Punkt aus dem Kreis Kleve zu entführen hatte Aydinel erst kurz vor dem Abpfiff. Das vielbeinige Straelener Abwehrbollwerk blockte den finalen SFL-Versuch, der am Ende die 25. Saisonniederlage nicht abwenden konnte.
Während die Sportfreunde Lotte ihren Negativlauf weiter nicht stoppen konnten und am Sonntag (8. Mai, 14 Uhr) im eigenen Stadion den Wuppertaler SV empfangen, katapultiert sich der SV Straelen vorerst auf einen Nichtabstiegsrang.
(Text: Tobias Wehrmeier I Foto: Frank Diederich)
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