Volle Lotte! Denn du bist mein Verein.

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1:1 bei RWO - Sportfreunde verdienen sich nach Seitenwechsel einen Punkt

Die Sportfreunde Lotte haben sich im Spitzenduell beim Tabellenzweiten Rot-Weiß Oberhausen einen Punkt erkämpft. Aufgrund einer erneut klaren Leistungssteigerung nach der Pause dürfte das 1:1 (1:0) am Ende durchaus in Ordnung gehen. Liefen unsere Blau-Weißen in der ersten Halbzeit der Musik noch zu häufig hinterher, bissen sich diese – auch dank dreier Wechsel – mit Wiederbeginn immer besser in die Partie hinein. Darüber hinaus wäre möglicherweise gar noch mehr drin gewesen. Da ebenso Spitzenreiter MSV Duisburg nicht gewinnen konnte, bleibt es oben in der Tabelle weiter spannend.

Selbstbewusstes RWO stellt Lotte vor Aufgaben

Sportfreunde-Coach Fabian Lübbers tauschte nach dem 2:0-Heimerfolg über Türkspor Dortmund zweimal das Personal. So starteten Albin Thaqi sowie Marc Heider diesmal von Beginn an in einem 4-3-3 System. Innenverteidiger Thomas Kok rückte auf die Sechser-Position. Die Konstellation war recht einfach: Würde Lotte als Tabellenvierter auswärts in Oberhausen gewinnen, könnte man aufgrund der besseren Tordifferenz an den „Kleeblättern“ vorbeiziehen und hätte außerdem noch das Nachholspiel in der Hinterhand.

Doch die Mannschaft von Trainer Sebastian Gunkel fand deutlich schneller Bindung zum Geschehen. Das Selbstbewusstsein nach dem verdienten Auswärtssieg in Duisburg war RWO gleich voll anzumerken. Michel Niemeyer brachte den Ball von links ins Zentrum, bevor Phil Sieben den ersten Abschluss des Duells klar über den Kasten setzte (6.). Oberhausen legte dennoch schwungvoll los: Dieses Mal über die andere Seite, kombinierten sich Denis Donkor und Matona-Glody Ngyombo sehenswert nach vorn, aber Angreifer Timur Kesim konnte Donkors Flanke per Kopf nicht optimal verarbeiten (9.) Ngyombos zentraler Versuch wurde zur Ecke abgefälscht (12.).

Yalcin’s Freistoß-Hammer landet hinter der Linie

Tja, und dann? Konnten nach etwas mehr als einer Viertelstunde eigentlich alle nur zusehen, wie Mittelfeldmann Kerem Yalcin aus etwa 25-30 Metern zum Freistoß antrat und das Leder aus zentraler Position wuchtig ans Lattenkreuz nagelte. Da der Ball allerdings hinter der Torlinie aufsetzte, stand es tatsächlich plötzlich 1:0 für RWO (16.).

Den Gastgebern spielte die eigene Führung natürlich prächtig in die Karten, während unsere Blau-Weißen praktisch überhaupt noch nicht im Spiel angekommen waren sowie gleichzeitig Probleme hatten, vielleicht selbst mal für Gefahr zu sorgen. Außerdem konnte Johannes Sabah den Kopfball Pierre Fassnachts gerade noch irgendwie klären (23.). Kerem Yalcins nächster Freistoß-Versuch verfehlte sein Ziel diesmal eindeutig (31.).

Anschließend verlor das Duell ein wenig an Tempo, was in jener Phase natürlich eher unseren Sportfreunden zugute kam. Die Lübbers-Elf machte das defensiv generell ganz ordentlich, ließ allerdings jede Idee in Sachen Offensive bis dato vermissen. Bei Denis Donkors Abschluss von rechts packte SFL-Keeper Steffen Westphal sicher zu (43.). Für den zweiten Durchgang war also bei einem knappen 0:1-Rückstand noch alles offen.

Neuer Anlauf in Halbzeit zwei: Wechsel sorgen für Belebung

Fabian Lübbers reagierte. Und wie! Mit Leon Demaj, Buri Nyuydine sowie Jan Wellers waren fortan gleich drei frische Kräfte im Spiel. Das machte sich bezahlt. Insbesondere Nyuydine und Demaj machten jetzt ordentlich Alarm in der gegnerischen Hälfte. Marc Heider glänzte im Sechzehner mit einem unangenehmen Zuspiel ins Zentrum, den RWO-Verteidiger Fassnacht an die eigene Querlatte beförderte. Im Hintergrund hatte Nico Thier gelauert (53.). Doch insgesamt wirkten die Sportfreunde nun in allen Belangen verbessert. Heider erkämpfte gemeinsam mit Nyuydine im Mittelfeld gegen Donkor die Kugel, bevor ersterer diese hoch in den Strafraum beförderte. Fassnacht rettete erneut im letzten Moment vor Thier (58.). Nur knapp verpasste Lottes „Nummer 16″ außerdem eine anschließende Elezi-Hereingabe (60.).

Es schien sich eine komplett gegensätzliche Halbzeit im Vergleich zur ersten Spielhälfte anzubahnen. Jetzt investierte Lotte, während Oberhausen nicht mehr so zwingend zum eigenen Spiel fand. Das „Kleeblatt“ hatte aber noch ein Ass im Ärmel: Moritz Stoppelkamp! Der wieder genesene Routinier brauchte am heutigen Tag keine lange Anlaufzeit und entfachte sofort Gefahr. Ein Schuss des 38-jährigen rauschte links vorbei. Beim Stoppelkamp-Freistoß rettete Steffen Westphal überragend (65.), wie auch anschließend gegen Stürmer Timur Kesim (66.).

Elezi ganz fein, Heider eiskalt – Plötzlich alles möglich!

Eine geniale Szene – kreiert von Fatlum Elezi – brachte dann aber tatsächlich den Ausgleich! Ganz stark und vor allem gefühlvoll chipte der Sportfreunde-Kapitän den Ball perfekt in den Lauf von Heider, der das Spielgerät trocken im linken Toreck versenkte – 1:1 (71.). Ab diesem Zeitpunkt schien alles möglich. Tendenziell schnupperte sogar Lotte eher am dreifachen Punktgewinn. Denn die Chance war da! Demaj bediente Nyuydine auf links, welcher sich im Sechzehner entschlossen durchsetzte und Marc Heider fand. Statt selbst abzuschließen suchte dieser nochmal Nico Thier, der aber fair am Abschluss gehindert wurde (82.).

Das war’s. Wie schon zuletzt gegen Türkspor legten die Sportfreunde Lotte eine eindrucksvolle Leistungssteigerung im zweiten Durchgang hin. Im Stadion Niederrhein agierte das Lübbers-Team nach dem Pausentee plötzlich viel bissiger in den Zweikämpfen und bewies mit den Wechseln das genau richtige Händchen. So hatte man den Tabellenzweiten in gewissen Augenblicken sogar nah am Rande einer Niederlage. Gleichzeitig arbeitete Lotte auch defensiv gut gegen den Ball, ließ etwa einen Tarsis Bonga kaum zur Entfaltung kommen. Großer Gewinner des Spieltags ist die U23 von Borussia Mönchengladbach, die als einziges Team oben in der Tabelle dreifach punkten konnte. Den nächsten Patzer des MSV Duisburg (2:2 in Hohkeppel) konnte in Oberhausen dagegen dann doch keiner so richtig nutzen.

Statistiken zur Begegnung

RW Oberhausen: Kratzsch – Öztürk, Fassnacht, Niemeyer – Schlax (81. Ludwig), Sieben (61. Stoppelkamp), Yalcin, Ngyombo, Donkor (88. Hot) – Bonga, Kesim (88. Ezekwem)

Sportfreunde Lotte: Westphal – Lübke (46. Wellers), Sabah, Thaqi, Milic (46. Nyuydine) – Kok, Elezi, Fontein (76. Bapoh) – Thier, Krasniqi (46. Demaj), Heider

 

Tore: 1:0 Yalcin (16.), 1:1 Heider (71.)

Schiedsrichter: Jörn Schäfer (Iserlohn)

Zuschauer: 2869

Nächstes Spiel: Zuhause (Samstag, 15. Februar, 14 Uhr) gegen Eintracht Hohkeppel.

 

(Bericht: Tobias Wehrmeier I Foto: Herbert Bahn)